Kurzen Update:
solange ich den Thread erstellt habe, habe ich die Maschine ein Warmlaufprogramm abfahren lassen. Ca. 30 Minuten.
Hier fährt die Maschine in X Y und Z eine "Ellipse" über den maximalen Verfahrweg der Maschine. Nun nochmal gemessen:
Versatz in 0-Lage zwischen C0 und C90 nun anders als vor einer Stunde bei 0.03 mm in X und Y, nun in X bei 0.007 und in Y bei 0.002.
Spindeltemperatur liegt bei 37 grad und Ständer bei 30. Spindeltemperatur sinkt erfahrungsgemäß bei höheren Drehzahlen.
LG
QUOTE (Ansch071 @ 16.07.2023, 16:23 Uhr)
Hallo zusammen,
ich bin langsam echt verzweifelt mit meiner Hermle und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.
Kurze Zusammenfassung zum Geschehen:
Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrmals einen Techniker engagiert, der mir die Kinematik der alten Kiste einstellt. War auch jedes Mal erfolgreich (verhältnismäßig).
Der letzte Technikerbesuch war im Januar, da ich in eine neue Halle umgezogen bin. Dachte ich mir, dass die Kinematik vorsichtshalber neu eingestellt werden sollte...
Die neue Halle ist unbeheizt. Somit wurde die Maschine an kalten Wintertagen eingestellt. Nun ist Sommer und ich dachte mir, bei dem großen Temperaturunterschied zum Winter sollte ich die Maschine erneut prüfen. Dieses mal habe ich jedoch das ganze Equipment selbst organisiert und die Kinematik selbst eingestellt.
Meine Vorgehensweise war Folgende:
Schritt 0: Taster Rundlauf einstellen und kalibrieren
Schritt 1: Sicherstellen, dass die A-Achse gerade steht. Hierbei wurde die Keramikkugel in Z bei C0 und C180 gemessen und mit dem MP960 ausgerichtet. -> Resultat erfolgreich... Wiederholgenauigkeit paar tausendstel mm
Schritt 2: Drehpunkt C-Achse ermitteln. Hier habe ich den Versatz der Haupt- und Nebenachse zwischen C90 und C270 ermittelt und mit MP7530.1 und .2 korrigiert. -> Resultat erfolgreich....Wiederholgenauigkeit jedoch nicht zufriedenstellend (dazu komme ich noch weiter unten)
Schritt 3: Lage der Schwenkachse ermitteln und korrigieren. Hier habe ich zunächst bei A0 C0 den Bezugspunkt auf der Keramikkugel gesetzt und bei A-10C0 A-25C0 A-45C0 und A-90C0 den Versatz ermittelt und mit den Parametern MP7530.4 und .5 (Y-ink und Z-ink) eingestellt. Seltsamerweise habe ich schon hier gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, da ich ab und zu wieder Schritt 2 vorsichtshalber nochmal gecheckt habe, und dort teilweise wieder ein Versatz entstanden ist. Wobei ja die MP7530.4 und .5 keine Auswirkung auf die C Achse haben.
So... nun habe ich gestern, am dritten Tag der ganzen Korrekturen und Einstellungen (habe von den ganzen Messungen Nachts geträumt) endlich ein Zufriedenstellendes Ergebnis erzielen können. Der größte Versatz war in der Lage A-90C0 in X bei 0,02 mm. A-90C+/90 wurde dann mit einbezogen in die Prüfung. Die Werte waren noch besser als bei A-90C0. Das ist für mich ausreichend, da ich weiß, dass die Geometrie (Winkligkeit usw.) der Achsen nicht stimmt und der Vorbesitzer der Maschine die Maschine in jeder Achse kompensiert hat. Wahrscheinlich hat die Maschine bereits den einen oder anderen, nicht so ganz leichten Crash erlebt. Die Z Achse fährt z.B. übertrieben gesagt eine Schlange. Egal.... habe halt eine Katze im Sack gekauft und muss jetzt das Beste draus machen. (habe die Maschine schon seit 3 Jahren)
So zum Problem: Nachdem ich gestern das zufriedenstellende Ergebnis nochmal 3-4 mal gegengecheckt habe und immer wieder zum selben Ergebnis kam, habe ich mit guter Laune Feierabend gemacht. Heute am Sonntag hatte ich bisschen Langeweile und bin nochmal zur Firma. Nochmal die Kinematik geprüft und bereits in 0-Lage einen Versatz der C-Achse zwischen 0 und 90 ° von 0,03 mm festgestellt. Sowohl in X als auch in Y.
Wie kann das sein, dass die Maschine gestern noch zufriedenstellende Ergebnisse angezeigt hat und heute wieder was komplett anderes?
Die Keramikkugel wird auf einer Selbstgebauten Basis gehalten. Diese wird nicht mittels Magnet am Tisch festgehalten, sondern geschraubt. Somit ist es an dieser Stelle bomben fest. Habe sogar kontrolliert, ob sich die Keramikkugel beim Tasten "weg-biegt". Dies ist nicht der Fall.
Ich hatte einen Verdacht, dass der Spannsatz in der Spindel (HSK63) nicht mehr die notwendige Spannkraft hat. Nach 10x Taster rein und raus und 10 Messungen des gleichen Bezugspunktes der Kugel, hatte ich eine Widerholgenauigkeit von 0,005 mm. Somit würde ich das erstmal ausschließen.
Ich bin alleine, habe nur die Hermine und kann mir ehrlichgesagt nicht jedes Mal einen Techniker Besuch leisten. Deswegen hoffe ich, dass mir jemand aus dem Forum mal einen Tipp geben kann.
Danke im Voraus! Einen schönen Sonntag noch.
LG
Anton