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HERMLE AG Forum

Hermle c800u Kinematik, Kinematik jeden Tag anders

Beitrag 16.07.2023, 14:23 Uhr
Ansch071
Ansch071
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Mitglied seit: 20.03.2020
Beiträge: 40

Hallo zusammen,

ich bin langsam echt verzweifelt mit meiner Hermle und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.

Kurze Zusammenfassung zum Geschehen:

Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrmals einen Techniker engagiert, der mir die Kinematik der alten Kiste einstellt. War auch jedes Mal erfolgreich (verhältnismäßig).

Der letzte Technikerbesuch war im Januar, da ich in eine neue Halle umgezogen bin. Dachte ich mir, dass die Kinematik vorsichtshalber neu eingestellt werden sollte...

Die neue Halle ist unbeheizt. Somit wurde die Maschine an kalten Wintertagen eingestellt. Nun ist Sommer und ich dachte mir, bei dem großen Temperaturunterschied zum Winter sollte ich die Maschine erneut prüfen. Dieses mal habe ich jedoch das ganze Equipment selbst organisiert und die Kinematik selbst eingestellt.

Meine Vorgehensweise war Folgende:

Schritt 0: Taster Rundlauf einstellen und kalibrieren

Schritt 1: Sicherstellen, dass die A-Achse gerade steht. Hierbei wurde die Keramikkugel in Z bei C0 und C180 gemessen und mit dem MP960 ausgerichtet. -> Resultat erfolgreich... Wiederholgenauigkeit paar tausendstel mm

Schritt 2: Drehpunkt C-Achse ermitteln. Hier habe ich den Versatz der Haupt- und Nebenachse zwischen C90 und C270 ermittelt und mit MP7530.1 und .2 korrigiert. -> Resultat erfolgreich....Wiederholgenauigkeit jedoch nicht zufriedenstellend (dazu komme ich noch weiter unten)

Schritt 3: Lage der Schwenkachse ermitteln und korrigieren. Hier habe ich zunächst bei A0 C0 den Bezugspunkt auf der Keramikkugel gesetzt und bei A-10C0 A-25C0 A-45C0 und A-90C0 den Versatz ermittelt und mit den Parametern MP7530.4 und .5 (Y-ink und Z-ink) eingestellt. Seltsamerweise habe ich schon hier gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, da ich ab und zu wieder Schritt 2 vorsichtshalber nochmal gecheckt habe, und dort teilweise wieder ein Versatz entstanden ist. Wobei ja die MP7530.4 und .5 keine Auswirkung auf die C Achse haben.

So... nun habe ich gestern, am dritten Tag der ganzen Korrekturen und Einstellungen (habe von den ganzen Messungen Nachts geträumt) endlich ein Zufriedenstellendes Ergebnis erzielen können. Der größte Versatz war in der Lage A-90C0 in X bei 0,02 mm. A-90C+/90 wurde dann mit einbezogen in die Prüfung. Die Werte waren noch besser als bei A-90C0. Das ist für mich ausreichend, da ich weiß, dass die Geometrie (Winkligkeit usw.) der Achsen nicht stimmt und der Vorbesitzer der Maschine die Maschine in jeder Achse kompensiert hat. Wahrscheinlich hat die Maschine bereits den einen oder anderen, nicht so ganz leichten Crash erlebt. Die Z Achse fährt z.B. übertrieben gesagt eine Schlange. Egal.... habe halt eine Katze im Sack gekauft und muss jetzt das Beste draus machen. (habe die Maschine schon seit 3 Jahren)

So zum Problem: Nachdem ich gestern das zufriedenstellende Ergebnis nochmal 3-4 mal gegengecheckt habe und immer wieder zum selben Ergebnis kam, habe ich mit guter Laune Feierabend gemacht. Heute am Sonntag hatte ich bisschen Langeweile und bin nochmal zur Firma. Nochmal die Kinematik geprüft und bereits in 0-Lage einen Versatz der C-Achse zwischen 0 und 90 ° von 0,03 mm festgestellt. Sowohl in X als auch in Y.

Wie kann das sein, dass die Maschine gestern noch zufriedenstellende Ergebnisse angezeigt hat und heute wieder was komplett anderes?

Die Keramikkugel wird auf einer Selbstgebauten Basis gehalten. Diese wird nicht mittels Magnet am Tisch festgehalten, sondern geschraubt. Somit ist es an dieser Stelle bomben fest. Habe sogar kontrolliert, ob sich die Keramikkugel beim Tasten "weg-biegt". Dies ist nicht der Fall.

Ich hatte einen Verdacht, dass der Spannsatz in der Spindel (HSK63) nicht mehr die notwendige Spannkraft hat. Nach 10x Taster rein und raus und 10 Messungen des gleichen Bezugspunktes der Kugel, hatte ich eine Widerholgenauigkeit von 0,005 mm. Somit würde ich das erstmal ausschließen.

Ich bin alleine, habe nur die Hermine und kann mir ehrlichgesagt nicht jedes Mal einen Techniker Besuch leisten. Deswegen hoffe ich, dass mir jemand aus dem Forum mal einen Tipp geben kann.

Danke im Voraus! Einen schönen Sonntag noch.

LG
Anton
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Beitrag 16.07.2023, 14:41 Uhr
Ansch071
Ansch071
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Kurzen Update:

solange ich den Thread erstellt habe, habe ich die Maschine ein Warmlaufprogramm abfahren lassen. Ca. 30 Minuten.
Hier fährt die Maschine in X Y und Z eine "Ellipse" über den maximalen Verfahrweg der Maschine. Nun nochmal gemessen:

Versatz in 0-Lage zwischen C0 und C90 nun anders als vor einer Stunde bei 0.03 mm in X und Y, nun in X bei 0.007 und in Y bei 0.002.

Spindeltemperatur liegt bei 37 grad und Ständer bei 30. Spindeltemperatur sinkt erfahrungsgemäß bei höheren Drehzahlen.

LG

QUOTE (Ansch071 @ 16.07.2023, 16:23 Uhr) *
Hallo zusammen,

ich bin langsam echt verzweifelt mit meiner Hermle und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.

Kurze Zusammenfassung zum Geschehen:

Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrmals einen Techniker engagiert, der mir die Kinematik der alten Kiste einstellt. War auch jedes Mal erfolgreich (verhältnismäßig).

Der letzte Technikerbesuch war im Januar, da ich in eine neue Halle umgezogen bin. Dachte ich mir, dass die Kinematik vorsichtshalber neu eingestellt werden sollte...

Die neue Halle ist unbeheizt. Somit wurde die Maschine an kalten Wintertagen eingestellt. Nun ist Sommer und ich dachte mir, bei dem großen Temperaturunterschied zum Winter sollte ich die Maschine erneut prüfen. Dieses mal habe ich jedoch das ganze Equipment selbst organisiert und die Kinematik selbst eingestellt.

Meine Vorgehensweise war Folgende:

Schritt 0: Taster Rundlauf einstellen und kalibrieren

Schritt 1: Sicherstellen, dass die A-Achse gerade steht. Hierbei wurde die Keramikkugel in Z bei C0 und C180 gemessen und mit dem MP960 ausgerichtet. -> Resultat erfolgreich... Wiederholgenauigkeit paar tausendstel mm

Schritt 2: Drehpunkt C-Achse ermitteln. Hier habe ich den Versatz der Haupt- und Nebenachse zwischen C90 und C270 ermittelt und mit MP7530.1 und .2 korrigiert. -> Resultat erfolgreich....Wiederholgenauigkeit jedoch nicht zufriedenstellend (dazu komme ich noch weiter unten)

Schritt 3: Lage der Schwenkachse ermitteln und korrigieren. Hier habe ich zunächst bei A0 C0 den Bezugspunkt auf der Keramikkugel gesetzt und bei A-10C0 A-25C0 A-45C0 und A-90C0 den Versatz ermittelt und mit den Parametern MP7530.4 und .5 (Y-ink und Z-ink) eingestellt. Seltsamerweise habe ich schon hier gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, da ich ab und zu wieder Schritt 2 vorsichtshalber nochmal gecheckt habe, und dort teilweise wieder ein Versatz entstanden ist. Wobei ja die MP7530.4 und .5 keine Auswirkung auf die C Achse haben.

So... nun habe ich gestern, am dritten Tag der ganzen Korrekturen und Einstellungen (habe von den ganzen Messungen Nachts geträumt) endlich ein Zufriedenstellendes Ergebnis erzielen können. Der größte Versatz war in der Lage A-90C0 in X bei 0,02 mm. A-90C+/90 wurde dann mit einbezogen in die Prüfung. Die Werte waren noch besser als bei A-90C0. Das ist für mich ausreichend, da ich weiß, dass die Geometrie (Winkligkeit usw.) der Achsen nicht stimmt und der Vorbesitzer der Maschine die Maschine in jeder Achse kompensiert hat. Wahrscheinlich hat die Maschine bereits den einen oder anderen, nicht so ganz leichten Crash erlebt. Die Z Achse fährt z.B. übertrieben gesagt eine Schlange. Egal.... habe halt eine Katze im Sack gekauft und muss jetzt das Beste draus machen. (habe die Maschine schon seit 3 Jahren)

So zum Problem: Nachdem ich gestern das zufriedenstellende Ergebnis nochmal 3-4 mal gegengecheckt habe und immer wieder zum selben Ergebnis kam, habe ich mit guter Laune Feierabend gemacht. Heute am Sonntag hatte ich bisschen Langeweile und bin nochmal zur Firma. Nochmal die Kinematik geprüft und bereits in 0-Lage einen Versatz der C-Achse zwischen 0 und 90 ° von 0,03 mm festgestellt. Sowohl in X als auch in Y.

Wie kann das sein, dass die Maschine gestern noch zufriedenstellende Ergebnisse angezeigt hat und heute wieder was komplett anderes?

Die Keramikkugel wird auf einer Selbstgebauten Basis gehalten. Diese wird nicht mittels Magnet am Tisch festgehalten, sondern geschraubt. Somit ist es an dieser Stelle bomben fest. Habe sogar kontrolliert, ob sich die Keramikkugel beim Tasten "weg-biegt". Dies ist nicht der Fall.

Ich hatte einen Verdacht, dass der Spannsatz in der Spindel (HSK63) nicht mehr die notwendige Spannkraft hat. Nach 10x Taster rein und raus und 10 Messungen des gleichen Bezugspunktes der Kugel, hatte ich eine Widerholgenauigkeit von 0,005 mm. Somit würde ich das erstmal ausschließen.

Ich bin alleine, habe nur die Hermine und kann mir ehrlichgesagt nicht jedes Mal einen Techniker Besuch leisten. Deswegen hoffe ich, dass mir jemand aus dem Forum mal einen Tipp geben kann.

Danke im Voraus! Einen schönen Sonntag noch.

LG
Anton
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Beitrag 17.07.2023, 08:59 Uhr
Misch84
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Erstmal sollte deine Mechanik stimmen.
Kompensation raus. Selber messen oder messen lassen.
Anschließend Führungen neu einstellen. Falls verschlissen - tauschen.

Erfahrungsgemäß verpanannt sich die Z-Achse gerne mal. Hier genügt oft ein lösen der Führungen und erneutes Anziehen.

Die Maschine sollte mind. 24h in Regelung sein bevor man irgendwas an den Achsen macht.

Dein Boden ist gut?
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Beitrag 17.07.2023, 11:17 Uhr
Ansch071
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Hallo,

danke für den Beitrag! Ich habe gestern noch ein bisschen rumgewerkelt. Die Aussage, dass ich die Spindel ausschließe nehme ich wieder zurück.

Wiederholgenauigkeit nach mehrmaligem Werkzeugwechsel (Taster rein/Taster raus) liegt bei 0.007 mm). Da es hier schon knapp 1/100 ist macht es ja keinen Sinn die Kinematik zu prüfen meiner Meinung nach.

Laut Hermle-Service vermuten die die Lagerung der Spindel und schlagen mir vor, die Spindel zu tauschen. Wären die Lager hin, würde man das hören bei Drehzahl, oder ?

Der Techniker meines Vertrauens vermutet den HSK63 Spannsatz in der Spindel. Die Spannkraft wurde mal vor einem Jahr gemessen und war im unteren zulässigen Grenzwert.

Um auf deine Frage zu kommen:

Der Boden in der neuen Halle ist beschi**en. Irgendeine Art Industrie-Estrich. Bei schnellen Beschleunigungsvogängen „wackelt“ die Maschine übertrieben gesagt. Laut Hermle kein Problem. Man könne die laut Techniker an die Decke hängen, würde auf die Genauigkeit keine Auswirkung haben…

Lg
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Beitrag 17.07.2023, 13:17 Uhr
Misch84
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Mess doch mal mit einem Kontrolldorn den Rundlauf und die Lage.

Bei 300 mm solltest du unter 0,01 sein.
Hier kannst du auch gleich schauen wie gerade deine Z-Achse steht.

Alles andere ist im Dunkeln rumstochern.
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Beitrag 17.07.2023, 19:09 Uhr
Ansch071
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Das werde ich als nächstes tun die Tage! Danke für den Tipp.

Was würdet Ihr denn eher vermuten, warum nach jedem Werkzeugwechsel der Taster eine gewisse Abweichung aufweist?

Die Spindel kann ja theoretisch so schief stehen wie die will. Verschiedene Werte beim Tasten von einem und demselben Punkt würde das aber nicht erklären.
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Beitrag 17.07.2023, 20:38 Uhr
Misch84
Misch84
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Taster kaputt, Konus defekt, Spindel kaputt, Achse kaputt, Maßstab, Wärmegang, Spannsystem…

Das kann erstmal vieles sein.

Prüfe einfach mal eins nach dem anderen.

Für ne C800 finde ich 5-7 mü gar nicht so schlecht.

Lass die Maschine doch mal nen Tag vom Service checken. Die sagen dir gleich was los ist bzw. was nicht mehr ganz so gut ist.

Spannkraft bekommt man durch Wartung des Spannsystem wieder hin.
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Beitrag 17.07.2023, 21:19 Uhr
Ansch071
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Okay, das werde ich dann wohl so
machen. Werde berichten, sobald es neue Erkenntnisse gibt! Danke dir.
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Beitrag 18.07.2023, 19:25 Uhr
brueckmeister
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"auf der Suche nach dem Mikron"

Wie alt ist denn deine Maschine wenn man fragen darf? Und was macht die unter Span?

Hast du mal einen Würfel mit 5 Kreistaschen an jeder Seite gefräst und vermessen?

5-7 mü Abweichung auf 90° ist doch Tipptop wenn du da noch 2-3mü Schalttasterungenauigkeit beirechnest.

Die älteren 800er an denen ich mal arbeiten dürfte konnten von solchen Abweichungen nur Träumen.

Mfg

Der Beitrag wurde von brueckmeister bearbeitet: 18.07.2023, 19:29 Uhr
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Beitrag 19.07.2023, 09:17 Uhr
Ansch071
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Hmm... ja die Aussage trifft es wohl genau. Wenn man keine Probleme hat macht man sich halt welche...

Grundsätzlich fahre ich mit der Hermle seit Jahren ganz gut und Kunden sind zufrieden. Auftragsbedingt habe ich jedoch beschlossen die Maschine mal wieder zu prüfen und habe dabei halt festgestellt, dass paar 1/100 mm in einigen Lagen schon drin sind. Demnach kann ich den Auftrag nicht Prozesssicher abarbeiten...

Daher die Kopfschmerzen und Sorgen.

Ich denke, wenn der Spannzangen-Satz für die Spindel die Genauigkeit nicht bessert, werde ich das alles so lassen und weiterarbeiten. Größere Investitionen lohnen sich nicht mehr bei der Maschine.

Halte aktuell Ausschau nach einer PosMill H800U. Macht einen super Eindruck und ist für die Ausstattung der Maschine (96 WZ-Plätze, HSK63, IKZ, TNC530 und voll simultanfähig) echt ein Schnäppchen (Bj. 2014-2016 liegt die bei 150-180 t€).

LG
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Beitrag 19.07.2023, 09:21 Uhr
Ansch071
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ganz vergessen auf deine Frage zu antworten.

Die Maschine ist Bj. 2000 und verhält sich beim Fräsen eigentlich super. Ob Alu, Edelstahl oder Werkzeugstahl. Alles kein Problem. Dabei wird die Maschine, was Schnittdaten angeht, nicht geschont.

Oberflächen sind auch super.

Den Würfel den du angesprochen hast, werde ich heute mal fräsen und durchmessen. Melde mich!

LG

Der Beitrag wurde von Ansch071 bearbeitet: 19.07.2023, 09:22 Uhr
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Beitrag 19.07.2023, 13:00 Uhr
chris4267
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Hi,

von selbst wird das nicht besonders viel genauer.
Jede Schwenkung macht auch Positionsfehler, gerade bei der momentanen Hitze.
Richtig genau wird das nur, mit im geschwenkten Zustand automatisch antasten.
Anschließend den gemessenen Fehler im Programm berücksichtigen.

Wenn z.B. die Oberfläche plan bei Z0 ist, dann ist das bei A-90 anschließend Y0.
Dann mit dem Taster diese Fläche in Y antasten.
Dieser Messwert muss dann über eine inkrementelle Nullpunktverschiebung nach dem einschwenken zur Bearbeitung
berücksichtigt werden.
Ich mache da immer noch eine Prüfung auf Plausibilität (z.B.+-0.05mm) dazu um Fehlmessungen wg. Schmutz usw. zu erkennen.

Mit diesem Vorgehen kommts Du auf wenige Hundertstel hin.

Fräsergrüße

Chris
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Beitrag 20.07.2023, 07:18 Uhr
Klartext
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Hallo,

- Das sich bei einer C800 die Z-Achse schnell mal verbiegt ist bekannt, aber keine Sache die nicht mit einen Granitwinkel und ein wenig Zeit wieder zu richten ist, der Hermle Service ist auch zu empfehlen
- Die Spannkraftmessung sollte im Wartungsintervall drin sein da Sicherheitsrelevant
- Mal nen Messdorn rein, Uhr ran und drehen Wackeln, Planfläche prüfen (anständige Messmethoden für die Spindel sind nicht billig da müsste warscheinlich wieder der Service ran)
- Die Maschine hat zum Vergleich zu z.B. C40 / C42 einen großen thermischen Drift und noch wenige Kompensationsmöglichkeiten, ich würde dir raten da du eh schon weißt wie man die Kinematik misst einfach ein Programm daraus zu bauen und das regelmäßig zu machen, dann bekommst du auch ein Gefühl dafür
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Beitrag 20.07.2023, 09:27 Uhr
Ansch071
Ansch071
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Hallo,

ja habe für das Richten der Z Achse und ersetzen der Führungswagen ein Angebot von Hermle. Nicht all zu teuer. Ich denke das werde ich in naher Zukunft beauftragen.

Ich spiele aktuell mit dem Gedanken, den Postprozessor anzupassen und bei regelmäßigem Vermessen der Kinematik, den Versatz in den für mich wichtigen Positionen einfach direkt
im Postprozessor des Cam Systems anzupassen.

Ich denke, das wäre die sinnvollste und effektivste Methode, noch wirtschaftlich präzise Teile zu fertigen.

Lg
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