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IWP Chemnitz News

Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse

Mehr Komfort und weniger Stress bei der virtuellen Zusammenarbeit in Produktentwicklung und Vertrieb

„Virtual Reality ist ein toller Spielplatz für Kreative – aber auch für den Vertrieb“, sagt Annegret Melzer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Produktionssysteme und -prozesse der Technischen Universität Chemnitz (TUC). Vor allem bei der digitalen Kollaboration mehrerer Nutzender an unterschiedlichen Orten zeigen sich die Vorteile dieser Technologie: Die Visualisierung von Ideen bei der Konfiguration neuer Produkte kann die Kreativität und Produktivität fördern. Große, nicht tragbare Maschinen oder Roboter lassen sich in der virtuellen Welt mühelos in Originalgröße präsentieren und anpassen oder mit einem 3D-Stift auch direkt am Modell bearbeiten. Dank individueller Avatare werden die Teammitglieder greifbar, der Gedankenaustausch wird lebendiger und effizienter, Vertrauen und Nähe werden aufgebaut.

Im Projekt „VoirVR“, das die Professur Produktionssysteme und -prozesse (Leitung: Prof. Dr. Martin Dix) gemeinsam mit der TUC-Ausgründung VRENDEX GmbH und dem interaktiven Designstudio A.MUSE Herbst Marczinzik GbR aus Halle vorantreibt, soll ein solch komfortables, zeitlich synchron und asynchron kollaboratives, virtuelles Visualisierungstool für Design, Konfiguration, Bewertung und Abnahme von Produkten entwickelt werden. Besonderes Augenmerk legen die Entwicklerinnen und Entwickler dabei auf belastungsreduzierte User-Interfaces. „Wir wollen, dass unsere Nutzenden besonders intuitiv arbeiten können – Freude und Einfachheit bei der VR-Anwendung stehen bei uns im Fokus“, erklärt Melzer.

Durch Studien mit Nutzerinnen und Nutzern wollen die Forschenden herausfinden, wie man die virtuelle Zusammenarbeit gestalten muss, um die körperlichen und psychischen Belastungen zu reduzieren, die bei der Nutzung von VR-Tools auftreten können. „Die beiden größten Probleme sind Stress durch eine komplizierte Bedienung und Motion Sickness, also Unwohlsein oder Übelkeit, weil die verschiedenen Sinnesreize nicht miteinander übereinstimmen, also das Auge eine Bewegung in der virtuellen Welt wahrnimmt, die aber vom Gleichgewichtssinn nicht bestätigt wird“, weiß Melzer. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen anhand von Belastungsmessungen die Interaktionskonzepte, Darstellungsformen und Menüführungen optimieren.

Die Projektpartnerinnen und -partner werden den Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz am 15. Juni 2023 in Berlin nutzen, um ihr Projekt einem breiten Publikum vorzustellen und ihren Demonstrator von den Besucherinnen und Besuchern live vor Ort evaluieren zu lassen. Dazu erhält jeder eine VR-Brille, mit der man Zugang zu einem virtuellen Konfigurationstisch erhält, an dem man gemeinsam einen Roboter zusammenstellen kann. Die Versuchspersonen können beispielsweise die Werkzeuge, das Fahrwerk oder die Farbe des Roboters ändern und verschiedene Methoden der virtuellen Zusammenarbeit ausprobieren. Das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer wird direkt in die weitere Projektarbeit einfließen.  

Nach Ende des Projektes soll der intuitiv bedienbare Demonstrator in ein marktreifes Produkt überführt werden und nicht nur die Produktentwicklung und den Vertrieb von Maschinen, Anlagen und Robotern unterstützen, sondern auch bei der Abnahme automatisierte Analysen, Protokolle und bebilderte Dokumentationen liefern.

Das Projekt „VoirVR“ wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) von Oktober 2021 bis September 2023 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestags gefördert. 

Hintergrund: Innovationstag Mittelstand des BMWK 2023

Am 15. Juni 2023 findet der Innovationstag Mittelstand des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit mehr als 200 Ausstellerinnen und Ausstellern aus Deutschland statt. Der Innovationstag in Berlin dient als „Schaufenster“ der mittelständischen Innovationstätigkeit auf Bundesebene und als Kommunikationsplattform des innovativen Mittelstands. Unter dem Motto „Wandel durch Innovationen“ werden bei der Veranstaltung zudem Förderinitiativen und -programme des BMWK und deren enge Verzahnung „von der Idee zum Markterfolg“ vorgestellt.

Weitere Informationen zum Projekt erteilt Annegret Melzer, Telefon +49 (0)371/531-36294, E-Mail [email protected].

(Autorin: Katja Klöden)

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP, Technische Universität Chemnitz

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