sehr nett, diese geschichten,
da will ich mich doch auch beteiligen.
ich habe einmal einen nageneuen 80er messerkopf in grauguss versenkt, allerdings hat der programmierer da mist gebaut. das ding ist gerade mal 100 mm gelaufen, da fehlten dann auch schon einige zähne. das wäre ja eigentlich nicht so schlimm, aber den ganzen morgen mußte ich mir die nettigkeiten eines kollegen gefallen lassen. von wegen: " ich habe heute noch keinen messerkopf hingerichtet.."
als er zum ungefähr 10. mal an meine maschine kam um diesen spruch abzulassen, setzte an seiner maschine plötzlich ein rhythmisches geräusch einschließlich kleinem feuerwerk ein..
hatte der schlauberger doch seinen 63er igelfräser mit hartmetallplatten auf automatischem vorschub laufen lassen. tja, das teil, welches der fräser bearbeiten sollte hat er auch brav bearbeitet. und als er damit fertig war gleich noch die gehärteten backen des schraubstocks nebenan..
maschine war eine heckert.
ich sage nur: 24kw an der hauptspindel sind durch nichts zu ersetzen
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die zweite geschichte ist während meiner lehrzeit passiert. da habe ich als einrichter an einer stangendrehmaschine mit zwei bearbeitungsrevolvern gearbeitet. beide revolver standen im winkel von 90 grad zueinander und die kiste hatte ein spannzangenfutter. bearbeitungsreihenfolge war: start > revolver 1 mit anschlag vor das futter > futter auf > material fährt hydraulisch vor (messing, 60mm vollmaterial) > futter zu > bearbeitung mit beiden revolvern > abstechen > neuer zyklus
soweit so gut. irgendwie hatte ich immer längenabweichungen in den teilen. aber einer von den gesellen hatte mir mal erzählt, dass es zwei sorten spannzangen gibt (gezahnte und glatte). wenn solche längenänderungen auftreten, dann sollte man die spannzange wechseln. also hab ich das auch gemacht. was mit der kerl verschwiegen hat war, dass man bei glatten zangen den spanndruck um 30bar erhöhen muß. was ich natürlich nicht gemacht habe....
bearbeitungsreihenfolge nach dieser kleinen änderung der zange war dann:
start > 1m stangenmaterial schießt aus der geschlossenen spannzange > revolver mit anschlag kommt von der seite > BANG
der monteur hatte zwei tage gut zu tun, die kiste wieder
flott zu bekommen. ärger gab´s zum glück keinen, den wegen irgendeiner festivität hatten die anderen einrichter einen ganzen oder einen halben tag urlaub. und man dachte sich:" na ja, die paar stunden kann das auch der azubi machen" hat ja auch gut geklappt.
grüße
matthias
p.s.: ein kleiner crash dann und wann ist gar nicht verkehrt. irgendwie behält man dann den respekt vor den maschinen...