Hallo Nixblicker.
zu diesem Thema haben wir auch eine fast 2jährige Odysse durchgemacht,
um endlich die derzeitigen Preise und geforderten Qualitäten heranzu-
kommen.
Wir sind ein Grossformenbauer der Komplettformen bis zu Stossfänger-
grösse herstellt und Lohnbearbeiter für fast alles mögliche(vom kleinen
Zamak-Model über Cubingmodelle bis zum riesen Tiefziehwerkzeug).
Kann dir gleich mal sagen,nur an den Werkzeugen liegts nicht,man muss
das ganze Umfeld ändern.
Von der Konstruktion angefangen bis zum Intervall der Kühlagregate
der Maschine.
Kontruktiv muss besonders darauf geachtet werden das das CAD-System
Class-A fähig ist und auch so konstruiert wird,was womöglich schon ein Systemwechsel oder ein neues System mit sich bringt.
Die Wahl der CAM-Systeme dauerte allein 1Jahr mit allen Test/Benchmarks/
Fräsversuche und auch jetzt wird immer wieder verglichen.So kann z.B.
nicht jede Steuerung mit den vom CAM-System generierten Punkten gleich
gut umgehen,was bei Grossteilen schon sichtbar in Qualität und Zeit ist.
Ausnahme ist Fidia,die lässt sich ans CAM-System anpassen.
Das CAM-System sollte intern die Polynomflächen zur Berechnung verwenden und CAD-Funktionen bieten um bei heiklen Bereichen
mit Zusatzflächen optimale Fräsergenisse zu erzielen und wenn möglich
Programme als Spline ausgeben können.Ganz wichtig ist auch wie das
Restmaterial berechnet wird,nur Kugelabrollverfahren usw. oder das
tatsächliche.Spätestens bei der Restmaterialerzeugung trennt sich
die Spreu vom Weizen bei den CAM-Systemen hinsichtlich Qualität und
Bearbeitungs- und Berechnungszeit.Genauso sollte des Restmaterial-
schruppen optimal sein,den wenn mit einem 12er mit 10.000mm/min
nachgeschruppt wird sollten keine Materialanhäufungen übersehen werden.
Auf die Maschinensteuerungen sollte auch geachtet werden,am besten
die Steuerung auch vom Steuerungshersteller an Maschine anpassen
lassen und nicht ohne Frästests mit realen Bauteilen und Test-Bauteilen
(aber nicht die gern verwendete BMW-Welle) mit den bekannten Hürden für CAM/Maschine/Steuerung die Maschine abnehmen.Dabei werden
z.B. die Messsyteme direkt ausgewertet(nicht über Steuerung) die
Schwingungen der Antriebe,Dehnung der Spindeln beim Beschleuigen usw.
ausgewertet.Nur ein bischen an den Maschinenparemetern für
Geschwindigkeitsvorsteuerung,Beschleunigung usw. zu spielen bringt
da fast nichts.Aus den Ergebnisssen der Tests sollten auch entsprechende Funktionen(Look-Ahead,Dämpfung,Vorsteuerung usw.) programmiert werden,die je nach Bearbeitung aktiviert werden.
Auch auf das Kühlverhalten der Maschine sollte geachtet werden,nicht
das z.B. ein Kühlagregat immer erst bei 25Grad einschaltet bis 20Grad
runterkühlt und sich dann wieder ausschaltet.Ist am Teil fast nicht sichtbar
und im 1/100 Bereich wird z.B. von DC nicht abgenommen.Die wollen z.B.
an einer Motorhaube über die grosse Fläche nichts derartiges haben,wenn
jetzt aber aussen im Bereich Blechfalze ein restmaterialfeld 0.02 zu tief
ist das wiederum egal,weil wenn später die Sonne auf das Lackierte Teil
scheint das nicht sichtbar ist.Deshalb ist auch die Flächenqualität des
CAD-System und die Facettierungsfreie Erzeugung von Programmen so wichtig,weil jeden noch so kleine krümmungsunstetigkeit später sichtbar
wird.
Genauso werden bei den Vorschüben,Standzeiterwartungen und
Verschleisverhalten die Werkzeughersteller schon ganz schon eingeschränkt.Dann können eben doch nicht mehr alle alles.
Bei uns sollte eine Kugel D8 eben mal kurz 30-40 Stunden Standzeit
beim Schlichten von 6 mal 3 Metern haben,ohne grossen Verschleiss.
Denn jedes wiederanfahren ist sichtbar,selbst auf der genausten Maschine.Ist aber auch wiederum nur zu schaffen wenn CAD/CAM/Maschine/Steuerung passen,sonst ist auch bei 15Std. Ende.
Und so weiter und weiter,es hatt uns nicht umsonst so viel Zeit gekostet
auf den Stand zu kommen,wo wir jetzt sind.Und trotzdem
fräsen zur
Zeit die Italiener die meisten Grosswerkzeuge(und so gross ist der Markt
nicht) weil sie immer noch einen Tick schneller und günstiger sind.