586.263 aktive Mitglieder*
3.708 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

kleine tiefe Löcher Bohren

Das könnte Sie auch interessieren ...

Beitrag 03.12.2004, 21:09 Uhr
burkhardt
burkhardt
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2002
Beiträge: 329

Hallo Kollegen !

Wir stellen Bohr- und Fräswerkzeuge mit Wendeplatten her. Meistens verwenden wir dafür den Werkstoff 1.2714 mit ca. 1300 - 1500 N/mm2 Festigkeit.

Da hinein gehören natürlich die Kühlmittelbohrungen, die sich im Durchmesserbereich von 1 bis 3 mm bewegen. Weil diese Bohrungen garantiert immer schräg in irgendwelche krummen Flächen laufen kommt hierfür Tieflochbohren wohl nicht in Frage.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit solchen "gemeinen" Löchern ?

Was für Werkzeuge verwendet ihr und wie geht ihr dabei vor ?

Würde mich über jede Anregung / jeden Tip freuen.

Tschau,
Burkhardt.
TOP    
Beitrag 03.12.2004, 21:27 Uhr
TBL
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.12.2003
Beiträge: 600

In einem Anfluge geistiger Einnebelung hab ich auch mal eine Konstruktion zugesagt, wo man so etwas braucht, schräg in eine Vertiefung, d = 1mm, AlMg3, was das Leben auch nicht erleichtert. Wie immer - das wurde und wird immer wieder bestellt, jedes Teil anders, "kundenspezifisch".

Zuerst setze ich mir eine kleine Ansenkung, die mache ich meist mit einem stabilen kurzen Fräser, so daß der spätere Bohrer nicht auf die schräge Fläche aufsetzen muß und von dieser weggedrückt wurd. Da muß man im CAD ein wenig tricksen, damit man die Winkel so hinbekommt, daß der kleine Bohrer auf eine möglichst waagrechte Kante trifft.

Dann kommt das Werkstück auf eine Vorrichtung, die es unter den gewünschten Winkeln schrägstellt, ab damit in die Bohrmaschine, hingekurbelt und jetzt mit hoher Drehzahl und einem Leiterpalttenbohrer unter der Lupe den kleinen HM-Bohrer vorsichtig aufgesetzt, bis er dort ist, wo ich ihn haben will, dann gaaaaanz vorischtig anbohren und rein.

Die Leiterplattenbohrer können seitlich schneiden, wie kleine Fräser, ob die aber für Ihr Material auch gehen, hab ich noch nicht probiert. Nun habe ich schon mal ein senkrechtes Loch, das kann ich ggf. dann mit einem "normalen" Bohrer so tief bohren, wie ich es brauche. Direkt mit dem langen Bohrer hat noch nicht geklappt, die kleinen HM-Bohrer brechen aber auch leicht und dann ist das Teil - reden wir nicht drüber....
TOP    
Beitrag 03.12.2004, 21:40 Uhr
burkhardt
burkhardt
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2002
Beiträge: 329

Hallo TBL und ... !

Danke für deine schnelle Antwort, TBL.

Das mit dem Anstirnen oder Anfräsen in schräge Flächen praktizieren wir fast ausschliesslich. Wir haben es auch insofern einfacher, weil wir auf 5-Achs-Maschinen mit einem entsprechenden CAM (GOelan) arbeiten. Also der passende Anstellwinkel ist kein Problem.

Mich interessiert eher (falls das eben nicht richtig rüber gekommen ist), wie es dann "elegant" weiter geht. In diesem gemeinen Wrekstoff ist bei 30 bis 100 mal D keine Zeit zum grinsen mehr da. mad.gif Wenns nur quietscht und der Bohrer sich verbiegt kann man die Sache meistens noch retten. Aber wenn er dann abgerissen ist und das Teil zum Erodieren weggegeben werden muß ist keiner mehr begeistert.

ICH SUCHE DEN BOHRER, DEN JEDER KONSTRUKTEUR SCHEINBAR IM HANDSCHUHFACH HAT :
- verläuft nie
- ist immer scharf
und ...
- kann nötigen Falls um die Ecke gehen Scherz !

Tschau,
Burkhardt.
TOP    
Beitrag 03.12.2004, 21:55 Uhr
Inlinegott
Inlinegott
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 17.10.2004
Beiträge: 72

QUOTE
ICH SUCHE DEN BOHRER, DEN JEDER KONSTRUKTEUR SCHEINBAR IM HANDSCHUHFACH HAT :
- verläuft nie
- ist immer scharf
und ...
- kann nötigen Falls um die Ecke gehen ---> Scherz


... aber gut - sogar sehr gut biggrin.gif

mfG der Inliner ---> in der Schräge fühlt er sich wohl, umsomehr im Kurvenbereich


--------------------
IY 1'ooo'ooo R0 FMAX
TOP    
Beitrag 03.12.2004, 22:23 Uhr
Jo76
Jo76
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 17.11.2004
Beiträge: 11

Also ich würde sowas eigentlich nur erodieren...
Ansonsten würd ich sagen, S=4000/Durchmesser F=ca.50 Tieflochbohren mit 1mm Zustellung und entleeren.
Wir bauen ab und an mal ein Spritzwerkzeug. Da hast auch diese langen Kühlbohrungen...geht einwandfrei. Hab sowas sogar schon auf ner Deckel FP1 gebohrt

Grüßle
Jo
TOP    
Beitrag 03.12.2004, 22:29 Uhr
TBL
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.12.2003
Beiträge: 600

Bei meinem aktuellen Kunden muß der Konstrukteur in der Lage sein, die von ihm konstruierten Teile auch zu fertigen. Das hatte eine Massenflucht zur Folge.

Bei mir reicht daher immer ein normaler Spiralbohrer, nur selten brauch ich noch Langbohrer. Zustellen auch max. 1xd, dann raus, Späne entleeren.

Wo ist eigentlich unser Tieflochbohrspezialist CNC-Fuchs?
TOP    
Beitrag 04.12.2004, 08:43 Uhr
Materialvernichter
Materialvernicht...
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.02.2004
Beiträge: 93

Hallo zusammen,
wenn jo 76 startlocherodieren meint kann ich nur zustimmen.
Das geht in diesen Dimensionen 30-100xD in DM 1-3 wesentlich schneller und ohne Werkzeugprobleme.
Bei einem Maschinenanbieter mal Muster fertigen lassen.
Die Maschinchen sind nicht arg teuer, bei Dauerbedarf lohnt sich das allemal.


--------------------
allzeit "Gut Span"
TOP    
Beitrag 05.12.2004, 18:45 Uhr
Horsti
Horsti
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 31.08.2004
Beiträge: 62

Hallo Materialvernichter,

warum nicht Tieflochbohren? Zuerste ine kleine Fläche auf der Schrägen anfräsen (VHM 2 Schneider) und dann mit Kühlkanabohrer hinterher.
Wie tief sind den die Bohrungen?

Gruß Horsti
TOP    
Beitrag 06.12.2004, 07:57 Uhr
Grischa
Grischa
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 22.07.2003
Beiträge: 146

Hallo,

ich denke, das wenn man erst mal den Anfang hat (also Fläche angefräst und dann mit kurzem Bohrer eine Startbohrung gesetzt) dann kann man doch einwandfrei Tieflochbohren. Dafür wäre natürlich schon interessant, wie tief die Bohrungen sind. Wenn ihr die Konstruktion im eigenen Haus habt, dann frag doch mal nach, ob es überhaupt Sinn macht über die gesamte Länge die kleine Bohrung zu bohren oder einfach einmal diskutieren ob man da Optimierungen vornehmen kann.

Grischa
TOP    
Beitrag 06.12.2004, 21:32 Uhr
burkhardt
burkhardt
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2002
Beiträge: 329

Hallo zusammen !

Von der Konstrukton her ist da selten was zu machen - wobei ich mir öfters mal die Freiheit nehme die Sache machbar zu machen. Aktuell steht einer an der Maschine und bohrt D5 200 tief. Ist wirklich kein Zuckerschlecken so was. Aber gerade in diesem Fall lässt sich nichts mehr kunstruktiv machen.

Mich würde eben doch eher interessieren mit was für Werkzeugen und mit welchen Schnittdaten/Strategien Ihr an so etwas rangehen würdet.

Danke für Eure Antworten.

Übrigens, die Startlochmaschine ist schon länger bei uns in der Diskussion - gerade wegen abgereissenen Gewindebohrern.

Tschau,
Burkhardt.

Der Beitrag wurde von burkhardt bearbeitet: 06.12.2004, 23:02 Uhr
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: