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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Kreisendpunktfehler bei Kreise in G18, Wie programmiert man Kreise in der G18 Ebene

Beitrag 18.02.2009, 17:38 Uhr
Sit22
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Ich weis jetzt nicht ob das stimmt aber wenn ich G18 eingebe ändere ich ja nur die Arbeitsebene ( wichtig hier bei wo liegt mein Z, dort kommt mein WZ her ).

Kann ich das nicht auch mit AROT lösen in dem ich meine aktuell G17 Ebene in die richtige G18 Ebene einfach 90 Grad drehe ?

Habe das selber noch nicht testen können ob das damit funktioniert.

mfg Sit22


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Beitrag 18.02.2009, 18:22 Uhr
Drehpapst
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Wüsste jetzt gerade nicht was dagegen spricht. Sollte auch mit ROT/AROT zu lösen sein. Möglich aber, dass es (wie fast immer) Konstellationen geben könnte bei denen es nicht realisierbar sein könnte (immer Konjunktiv). Grundsätzlich aber, ja es muss mit ROT/AROT funktionieren. ROT/AROT ist ja im Prinzip auch nichts anderes als ein bestehendes Koordinatensystem in eine andere, definierte Lage zu überführen.
Es gelten natürlich die Vorschriften für ROT/AROT (siehe Programmieranleitung). Z.B. ROT/AROT nur für Geometrieachsen, etc.


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Beitrag 18.02.2009, 19:32 Uhr
CNCFr
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Ein Ebenenwechsel mit G17 - G19 ist nicht das Gleiche wie eine Drehung des Koordinatensystems.
Bei einm Wechsel des G-Codes bleiben die Achsen unverändert, d.h. z.B. die X-Achse bleibt die X-Achse. Dreht man dagegen das Koordinatensystem z.B. um 90 Grad um die Y-Achse, fährt bei einer Bwegung der X-Achse in Werkstückkorrdinaten die Z-Achse der Maschine.
Weiter: Eine Drehung des Koordinatensystems beeinflußt nicht die Verrechnung der Werkzeuglänge, beim Wechsel des G-Codes werden dagegen die Werkzeuglängen ebenfalls "mitgedreht", d.h. die Länge L1 (bei einem Fräswerkzeug) wirkt bei G17 in Z-Richtung, bei G18 in Y-Richtung.
Die Ebene, in der die Werkzeugradiuskorrektur gerechnet wird, wechselt ebenfalls mit dem G-Code.
Bei eeiner Drehung des Koordinatensystems mit ROT (oder anderen Frames) hat man natürlich den Vorteil, daß man beliebige räumliche Drehungen einstellen kann und nicht auf Drehungen um 90 Grad beschränkt ist. Von da ist dann der Schritt nicht mehr weit, alle Drehungen, auch die um 90 Grad, mit Drehungen des Koordinatensstems zu "erschlagen" und grundsätzlich nur noch z.B. mit G17 zu arbeiten (oder in G18 wenn man Dreher ist).
   
Beitrag 18.02.2009, 20:12 Uhr
Bockw
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QUOTE
Eine Drehung des Koordinatensystems beeinflußt nicht die Verrechnung der Werkzeuglänge, beim Wechsel des G-Codes werden dagegen die Werkzeuglängen ebenfalls "mitgedreht", d.h. die Länge L1 (bei einem Fräswerkzeug) wirkt bei G17 in Z-Richtung, bei G18 in Y-Richtung.


Nur direkt nach dem Werkzeugwechsel wird die Werkzeuglänge in Richtung der Ebene verrechnet. Danach kannst du zwischen G17,G18 und G19 wechseln - ist dann wurstegal.
   
Beitrag 18.02.2009, 20:22 Uhr
CNCFr
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QUOTE (Bockw @ 18.02.2009, 20:12) *
Nur direkt nach dem Werkzeugwechsel wird die Werkzeuglänge in Richtung der Ebene verrechnet. Danach kannst du zwischen G17,G18 und G19 wechseln - ist dann wurstegal.


Das ist nicht richtig. Ebenenwechsel wirkt bezüglich der Geometrie wie eine Neuanwahl des Werkzeugs.
   
Beitrag 18.02.2009, 20:37 Uhr
Bockw
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Ach CNCler, ich glaube du weißt alles besser.

Ich habe das heute gerade getestet.
Auf Streitdebatten habe ich keine Lust .
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Beitrag 19.02.2009, 08:25 Uhr
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QUOTE (Bockw @ 18.02.2009, 20:37) *
Ach CNCler, ich glaube du weißt alles besser.


Ich will auch nicht streiten, deshalb kann ich dem nicht unbedingt widersprechen. smile.gif

Aber im Ernst: Um ganz sicher zu sein habe ich soeben das folgende Programm ablaufen lassen:

N10 $TC_DP1[1,1]=120
N20 $TC_DP3[1,1]=10
N30 T1 D1
N40 G17 X0 Y0 Z0 G0 ; Position X0 Y0 Z10
N50 G18 X0 Y0 Z0 ; Position X0 Y10 Z0
N60 G19 X0 Y0 Z0 ; Position X10 Y0 Z0
N70 M30

Die Ergebnisse stehen in den Kommentaren jeder Zeile.
Kann es sein, daß du meit einer anderen Steuerung getestet hast? Hier ging es bisher (nur) um die 840D.
   
Beitrag 19.02.2009, 19:08 Uhr
Sit22
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Ein Ebenenwechsel ist nur eine temporäe Nullpunktverschiebung, wo ich mir widerum ein neuen Nullpunkt setzen könnte.

Arbeitsebenen sind temporäre Arbeitskoordinatensysteme die durch die UVW-Achsen angezeigt werden. Der Standort und die Ausrichtung der UVW stellt die Referenz für das Erzeugen neuer Elemente dar. Arbeitsebenen erlauben das Arbeiten in anderen als der XY-Ebene. Wenn Sie zum Beispiel einen Kreis auf der Fläche eines Würfels erstellen möchten, muss die UV-Ausrichtung der aktuellen Ebene senkrecht auf dieser Fläche stehen. Arbeitsebenen werden ebenfalls gebraucht beim Mehrseitenfräsen (4/5-Achsen).

mfg Sit22

Der Beitrag wurde von Sit22 bearbeitet: 19.02.2009, 19:20 Uhr
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Beitrag 19.02.2009, 22:56 Uhr
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Jede Maschine, ob Dreh- oder Fräsmaschine, kann in allen 3 Standard-Bearbeitungsebenen einen Kreis interpolieren.
Bei G17 (Fräsmaschine und "Transmit" bei Drehmaschinen) wird in der XY-Ebene interpoliert, bei G18 (Drehmaschine) in der XZ-Ebene und bei G19 (Drehmaschine "Tracyl" in der YZ-Ebene.
Bei Geraden (G1) wie von den meisten CAM-Systemenausgegeben, wird es nie Probleme geben, alle 3 Linearachsen gleichzeitig zu verfahren.
Nur bei Kreisen (G2 und G3) muss ein Schaft-Fräser senkrecht zur Bearbeitungsebene arbeiten und auch so in der Werkzeugverwaltung angelegt sein.
Die Bearbeitungsebene könnte man auch als Interpolationsebene bezeichnen.
Die Bearbeitungsebene ist KEINE Drehung des Koordinatensystems!
An einer Fräsmaschine ist "Z" die Werkzeugachse. Damit ist klar, daß G17 (XY) die Bearbeitungsebene ist.
Hier einen Vollkreis in G18 zu Verfahen wäre sinnfrei. Wobei die Steuerung den Kreis verfahren würde, vorausgesetzt es wird keine Schneidenradiuskompensation programmiert. Spätestens dann bekommt man "Motze".
Sinn würde G18 nur machen, wenn mit einem Kugelfräser eine Kontur abgezeilt werden soll, wobei in Y die Zeilen weitergeschaltet werden.
   
Beitrag 20.02.2009, 00:07 Uhr
Drehpapst
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...........sofern du nur eine 3-Achs Fräse hast.

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 20.02.2009, 00:08 Uhr


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Beitrag 20.02.2009, 13:14 Uhr
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QUOTE (Drehpapst @ 20.02.2009, 00:07) *
...........sofern du nur eine 3-Achs Fräse hast.


... nicht nur...
Bei 5 Achsen hast du genauso die 3 Interpolationsebenen fuer die Linear-Achsen. Die Rundachsen haben damit nix am Hut.
G17 bis G19 bestimmen die Ausrichtung des Kreises, der von 2 Linearachsen interpoliert wird. Welches Achsen-Paar das macht wird von G17, G18 oder G19 bestimmt.
Die 3. (verbleibende) Linear-Achse ist dann die Zustell-Achse.
Auch der Radius einer Helix wird nur in der programmierten Bearbeitungsebene interpoliert:

G17
G1 X20 Y0 Z0
G2 X0 Y-20 Z-2 I-20 J0
G2 X-20 Y0 Z-4 I0 J20
....

Die Bewegung in Z (der Zustellachse) ist dabei linear. Wuerde hier G18 oder G19 voranstehen gaebe es "Motze". ;-)

Die Werkzeug-Radius-Kompensation (G41 und G42) wird in der Bearbeitungsebene verrechnet!
Vielleicht ist das die Ursache fuer den Kreisendpunktfehler??
   
Beitrag 20.02.2009, 14:48 Uhr
Sit22
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statt G41/G42 geht vielleicht $P_TOOLR


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Beitrag 20.02.2009, 14:51 Uhr
Drehpapst
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QUOTE (guest @ 20.02.2009, 13:14) *
... nicht nur...
Bei 5 Achsen hast du genauso die 3 Interpolationsebenen fuer die Linear-Achsen. Die Rundachsen haben damit nix am Hut.
G17 bis G19 bestimmen die Ausrichtung des Kreises, der von 2 Linearachsen interpoliert wird. Welches Achsen-Paar das macht wird von G17, G18 oder G19 bestimmt.
Die 3. (verbleibende) Linear-Achse ist dann die Zustell-Achse.
Auch der Radius einer Helix wird nur in der programmierten Bearbeitungsebene interpoliert:

G17
G1 X20 Y0 Z0
G2 X0 Y-20 Z-2 I-20 J0
G2 X-20 Y0 Z-4 I0 J20
....

Die Bewegung in Z (der Zustellachse) ist dabei linear. Wuerde hier G18 oder G19 voranstehen gaebe es "Motze". ;-)

Die Werkzeug-Radius-Kompensation (G41 und G42) wird in der Bearbeitungsebene verrechnet!
Vielleicht ist das die Ursache fuer den Kreisendpunktfehler??


Zu Recht gäbe es in diesem Beispiel "Motze".................


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Beitrag 20.02.2009, 15:26 Uhr
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QUOTE (Sit22 @ 20.02.2009, 14:48) *
statt G41/G42 geht vielleicht $P_TOOLR


sischer dooch... ;-)

.... aber das war ja nicht die Frage ...

Es besteht ja offensichtlich (siehe vorige Antworten) doch mindestens ein Missverstaendnis, was G17, G18 und G19 bewirken ....
oder? ;-)
Da war ja von temporaeren Verschiebungen und Koordinatendrehungen zu lesen ...
Diese G-Codes aendern doch nichts am Koordinatensystem.
Das machen G500, G54-G57, G505 .... TRANS, ATRANS, ROT, AROT, SCALE, ASCALE, MIRROR
Seit ShopMill muss man sich darueber auch nicht wirklich Gedanken machen.
Und fuer alles, was damit nicht mehr geht, gibt es dicke Handbuecher... oder sollte man sagen "Faustbuecher" ...;-)
   
Beitrag 20.02.2009, 15:30 Uhr
Drehpapst
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Sehr richtig. Und die DocOnCd nicht vergessen..........


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Beitrag 20.02.2009, 15:44 Uhr
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Heutzutage gibt es den CYCLE800. Da brauchst du kein G18, G19 mehr (in der Regel) für solche Sachen. Aber es gab auch die Zeit vor CYCLE800 und auch heute noch gibt es Kunden (Chefs) die sich den 800er sparen wollen, da Option. Dann muss man sich eben anders helfen. Aber auch dann findet sich eine Möglichkeit.
Fast das gleiche gilt im übrigen für TRAORI. Man braucht nicht immer gleich TRAORI. Für einfachere Dinge kann man mit dem 800er + "Anstellen Werkzeug" so allerhand machen.
Es ist in diesen Konstellationen halt nicht so einfach und schnell, aber am Ende klappt es doch (meistens). Alles hat dabei aber irgendwo seine Grenzen.


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Beitrag 20.02.2009, 16:16 Uhr
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Der CYCLE800 oder Schwenkzyklus benoetigt TRAORI und das kostet zusaetzlich. genau.
Aber es gibt nur wenige Anwendungen an einer 5-Achs-Fraese, wo man getrost auf TRAORI verzichten koennte.
Allein die Programmierung, die soooo easy wird. ... und damit viel sicherer.
Aber das waere ein neues Thema ...
Mach doch mal...
   
Beitrag 20.02.2009, 16:25 Uhr
Drehpapst
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Eigentlich warten hier noch alle auf das Bsp. vom Themenstarter juergenmc. Dann kann man das mal an einem praktischen Bsp. machen.


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Beitrag 20.02.2009, 20:15 Uhr
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... habe gerade noch mal oben nachgelesen ...
Was G17, G18 und G19 angeht, habe ich schon fast alles geschrieben...
Was noch zu sagen wäre: Die Bearbeitungsebenen beziehen sich auf das WKS. Das hat also nur bedingt mit den "echten" Achsen (MKS) zu tun.
Das WKS ist die Summe aller aktiven Frames (G500 + G54 + programmierte FRAMES(TRANS/ATRANS/ROT/AROT) usw. in der Reihenfolge der Programmierung)
Das WKS ist dreidimensional und wird durch die Geometrieachsen XYZ dargestellt. (Nicht mit Maschinenachsen verwechseln!)
Wer das Framekonzept noch nicht richtig verstanden hat, kann in der "Programmieranleitung Grundlagen" im Kapitel 6 "Frames" und der "Programmieranleitung Arbeitsvorbereitung" im Kapitel 6 "Frames" nachlesen.
   
Beitrag 20.02.2009, 20:17 Uhr
Drehpapst
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Richtig.


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Beitrag 20.02.2009, 20:26 Uhr
CNCFr
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QUOTE (guest @ 20.02.2009, 20:15) *
Das WKS ist die Summe aller aktiven Frames (G500 + G54 + programmierte FRAMES(TRANS/ATRANS/ROT/AROT) usw. in der Reihenfolge der Programmierung)


Die Reiehnfolge der Programmierung ist nur bei den additiven Frames (AROT) von Bedeutung. Mit diesen Befehlen wird in den Koordinaten, die der aktuelle programmierbare Frame definiert, ein neuer Frame "addiert".
Bei allen andern Frames ist die Reihenfolge der Programmierung bedeutungslos. Der Aufbau der Framekette ist eindeutig definiert.
So liegen beispielsweise die sog. einstellbaren Frames (G54 usw.) immer vor den programmierbaren (TRANS, ROT) Frames.
Bei reinen Nullpunktverschiebungen oder auch lauter Drehungen um die gleiche Achse ist die Reihenfolge unwichtig. Bei mehren aufeinanderfolgenden Drehungen um verschiedene Achsen ist das aber nicht mehr so.
   
Beitrag 20.02.2009, 21:16 Uhr
uli12us
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Meine Erfahrungen sind G17/8/9 legen lediglich fest in welcher Achse die Werkzeuglänge und davon abhängig die Radiuskorrektur verrechnet wird. Ansonsten ist der Steuerung das vollkommen egal, was da geschrieben steht. Die fräst auch einen Kreisbogen in G18 wenn g17 programmiert ist. Oder mit CIP sogar einen Bogen der unabhängig von jeder Achse frei im Raum liegt.
   
Beitrag 22.02.2009, 00:31 Uhr
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QUOTE (CNCler @ 20.02.2009, 20:26) *
Die Reiehnfolge der Programmierung ist nur bei den additiven Frames (AROT) von Bedeutung. Mit diesen Befehlen wird in den Koordinaten, die der aktuelle programmierbare Frame definiert, ein neuer Frame "addiert".
Bei allen andern Frames ist die Reihenfolge der Programmierung bedeutungslos. Der Aufbau der Framekette ist eindeutig definiert.
So liegen beispielsweise die sog. einstellbaren Frames (G54 usw.) immer vor den programmierbaren (TRANS, ROT) Frames.
Bei reinen Nullpunktverschiebungen oder auch lauter Drehungen um die gleiche Achse ist die Reihenfolge unwichtig. Bei mehren aufeinanderfolgenden Drehungen um verschiedene Achsen ist das aber nicht mehr so.


Ok....
AROT, ATRANS... wirken additiv und in der Reihenfolge der Programmierung.
ROT, TRANS... Wirken "ersetzend" d.h. ab TRANS baut das WKS wieder auf den einstellbaren Frames (z.B.G500+G54) auf.
ROT Z90 ersetzt also alle bis dahin programmierten Rotationen aller Geo-Achsen durch eine Rotation um Z 90°.

TRANS X50
ROT Y30
ATRANS X40
AROT X90


Hier wird alles addiert.
   
Beitrag 22.02.2009, 01:32 Uhr
Drehpapst
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?
Was ist daran jetzt neu? Ja, so stehts auch in der Anleitung. Ich denke, dass nun genug über die Funktion von Verschiebungen oder Drehungen (was am Ende auch eine Verschiebung ist) geschrieben wurde. Also entweder kommt jetzt etwas durchschlagend neues, ein Programmbeispiel vom Themenstarter, oder es reicht (zumindest mir).


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Beitrag 22.02.2009, 08:42 Uhr
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QUOTE (guest @ 22.02.2009, 00:31) *
TRANS X50
ROT Y30
ATRANS X40
AROT X90


Hier wird alles addiert.



Nicht ganz. ROT Y30 löscht TRANS X50.

Nur die Befehle mit dem A als erstem Buchstaben wirken additiv. Ein Frame ist ein Gebilde, das komplett alle Nullpunktverschiebungen, Drehungen, Spiegelungen und Skalirenungen enthält. Deshlb ersetzt im Beipiel ROT Y30 nicht etwa nur den Drehanteil sondern den gesamten Frame. Der enthält dann eben nur noch die Drehung um die Y-Achse, die Translation in der X-Achse ist aber weg.

Würde man in der zweiten Zeile statt "ROT Y30" "AROT Y30" scheiben, hätte man den gewünschten Effekt, denn man kann die gleichen "A"-Befehle auch mehrfach verwenden.
Also beispielswiese:

ROT Y10
AROT Y1
AROT Y2

ergibt eine Gesamtdrehung von 13 Grad um die Y-Achse.

Der Beitrag wurde von CNCler bearbeitet: 22.02.2009, 08:46 Uhr
   
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