586.112 aktive Mitglieder*
3.070 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Anmelden Registrieren
CGTech / VERICUT Blog

Die weltweit führende NC-Code Simulation

Komplexität managen in der NC-Fertigung

Februar 2023
10
Autor: pblock
Firma: CGTECH Deutschland GmbH
Komplexität managen in der NC-Fertigung

Komplexität managen in der NC-Fertigung

Handlungsfähigkeit in der Polykrise – Risikoreduktion neu gedacht: 6 strategische Handlungsempfehlungen für die spanende Fertigung

Star-Autor Nassim Taleb spricht von ´Schwarzen Schwänen´ – eine Metapher für seltene und unvorhersehbare Ereignisse mit massiven Auswirkungen. Andere wiederum thematisieren so genannte ´Graue Nashörner´, ein seltenes, trotzdem wahrscheinliches, zugleich vernachlässigtes Event. Chaostheoretiker bringen zuletzt die eine kleine entscheidende Ursache (Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien) ins Spiel, die weit entfernte Wirkungen (Tornado in Texas) auslösen kann. Nichtlineare Dynamik nennt sich das und hat mit dem klassischen Chaosbegriff übrigens nichts zu tun. Denn Chaos ist ein Zustand, der keinen erkennbaren Regeln folgt. Hier findet Ratio offensichtlich nicht statt, weil es an Mustern fehlt.

Wanted: Stabilität im Wandel

Schwäne, Nashörner, Chaos, Zickzack-Realitäten – das ist der Stoff aus dem Zukunftsängste gestrickt werden. Tatsächlich, das zeigt jede Studie, wird Zukunft momentan als besorgniserregend wahrgenommen. Unternehmen sind angesichts neuer Konflikte, Pandemie, Klimawandel, Extremwetterlagen, erheblichen Migrationsbewegungen, Finanz-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrisen, immer volatileren Märkten und ungekanntem Ressourcenmangel auf der Suche. Es geht konkret um individuelle Stabilitätsmechanismen in der Polykrise. Im Raum steht die größte Herausforderung: Wie kann man besser mit erwartbar belastenden Situationen umgehen? Der Diskurs in Wirtschaft und Wissenschaft ist daher von der Frage geprägt, wie man der neuerdings fehlenden Erwartungssicherheit begegnen kann, um trotzdem zukunftsfähig aufgestellt zu sein.

Mit Struktur und Strategie zu Handlungsfähigkeit

Handlungsfähigkeit durch Digitalisierung gilt als Königsweg – die NC-Simulation mit VERICUT ist ein herausragendes Beispiel für ein industrieerprobtes, einfaches und schnell produktives Tool, das in der spanenden Fertigung heute und morgen für mehr Produktivität sorgt. Was aber sind die generellen, großen, strategischen Leitplanken, an denen man sich in Sachen Krisenvorsorge auch in der spanenden Fertigung orientieren kann? Welche Fragen muss man sich als Maschinen- und Anlagenbauer, als Werkzeug- und Formenbauer wirklich stellen? Welche Erkenntnisse müssen gewonnen werden? Sechs strategische Handlungsempfehlungen leiten den Weg zu mehr Profitabilität und Anpassung im Alltagsgeschäft der Maschinen- und Anlagenbauer, der Werkzeug- und Formenbauer, der spanenden Fertigung im Gesamten.

1. Triff die richtigen Entscheidungen!

….und gebe mir die Kraft das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.“ Wer sich fitter für die Zukunft aufstellen möchte, ohne mit Aktionismus per Gießkanne Zeit- und Kostenbudgets zu sprengen, muss wissen, was er tut. Dafür braucht es branchenspezifisches Hintergrundwissen und Urteilskraft – beides ist in der Regel immer nur beim Akteur selbst oder sehr spezialisierten Partnern vorzufinden. Ob vom Fach oder nicht: Sollen neue Schutzsysteme wie die NC-Simulationssoftware VERICUT implementiert werden, sollten sie folgenden vier Kriterien genügen: Sie sollten effektiv sein und das tun können, was die Betreiber wollen. Sie sollten effizient sein, also mit vertretbarem Ressourcenaufwand produktiv tätig sein können. Sie sollten resilient sein, also widerstandsfähig durch Anpassungsfähigkeit. Und sie sollten sozial gerecht sein. Das ist im Prinzip ein Abbild des Hauses der Nachhaltigkeit und muss bei der Kriteriengewichtung individuell angepasst werden, um die Verhältnismäßigkeit zu wahren.

2. Stelle dich der Wirklichkeit!

Als Reinhold Messner in einem Interview gefragt wurde, was denn das Wichtigste beim Bergsteigen sei, antwortete er, indem er einen bayerischen Kollegen zitierte: „Zu wissen, wo der Berg steht.“ Das heißt im übertragenen Sinne, dass Wirklichkeit zunächst erkannt und akzeptiert werden muss. Der Hinweis auf Akzeptanz hört sich trivialer als er ist: Selbst in polykritischen Zeiten wie der heutigen haben Komfortzonen-Attitüden wie das so genannte Normalitätsproblem Hochkonjunktur. Laut Normalitätsproblem wird selbst dann, wenn sich etwas außergewöhnlich Negatives abzeichnet, alles an Risiken und Gefahren relativiert, wegerklärt, ignoriert. Man spricht hier von unterschätzten Risiken und der Identifikation mit dem „absoluten Ausnahmefall“. Im Normalfall ist Normalität aber weit wahrhaftiger: etwas, was man als erwartbar annehmen kann, was also potenziell auch Krisen und Katastrophen inkludiert. Das „Nicht-wahr-haben-Wollen“ gipfelt in der verweigerten Rekalibrierung der Normalität. Das korreliert zudem mit der Tendenz des Menschen, für so genannte Black Swan-Ereignisse im Nachhinein schnell denkbar einfache Erklärungen zur Hand zu haben, die eher banal als argumentativ stichhaltig sind.

3. Identifiziere Risiken und ihre Auslöser!

Ein Ausflug in die Risikoforschung hilft dabei, Risiken in Zeiten größtmöglicher Unsicherheit zu kalkulieren und zu bewerten. Die Risikoperspektive versucht, die Komplexität von Krisen zu vereinfachen, indem gefragt wird: Was löst das Risiko aus? Wer oder was ist betroffen, also wer oder was ist das risikoabsorbierende System? Zu den Risikoauslösern zählen lt. Risikoforschung prinzipiell fünf Aspekte: Energie, Substanz, alle Lebewesen, Macht und Information. Problematisch wird es immer dann, wenn mehrere Risikoauslöser auf einmal auftreten, interagieren und sich über Wechselwirkungen gegenseitig verstärken. Selbst für den Fall, dass man das risikoabsorbierende System identifiziert hat und mögliche Risikoauslöser benennen kann, steht noch nicht fest, welche Risiken man eingeht und welche man partout vermeiden sollte. Einige – dem Schein nach – unverfängliche Fragen eröffnen einen produktiven, internen Risikodiskurs: Was wäre das Beste, was passieren könnte? Und was müsste man dafür tun? Was wäre das Schlimmste, was passieren könnten? Was muss man tun, um genau das zu verhindern?

4. Erkenne die Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit!

Nur wer erkennt, dass die Dinge immer in Bewegung bleiben werden, und nur wer akzeptiert, dass Wandel der Normalfall ist, wird folgenden Leitsatz verinnerlichen: Widerstandsfähigkeit ist nur durch Anpassungsfähigkeit erreichbar. Das ist Kerngedanke der aktuellen Zukunftsdebatte. Wer sich smart, schlank und agil aufstellt, wird existenzielle ökonomische, ökologische und soziale Krisen immer besser meistern können. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Für Anpassungsfähigkeit in der Zukunft kann man schon in der Gegenwart sorgen, egal was da kommen mag, weil der Blick in die Glaskugel nur bedingt relevant ist. Das hängt damit zusammen, dass Sicherheit nur ein Zustand, also ebenso veränderlich ist wie die Zukunft selbst. Die Struktur muss demnach stimmig sein, nicht die konkrete Einzelmaßnahme xy in der Gegenwart für den Krisenfall xy in der Zukunft. Handlungsanleitend könnte folgende Frage sein: Welche Maßnahmen muss und kann ich schon in der Gegenwart ergreifen, um mich in der Zukunft zeitnah an eine Vielzahl an Umgebungsbedingungen anpassen zu können, um das Core Business – wie die störungsfreie Fertigung – zu erhalten?

5. Sorge in schlechten Zeiten vor! In guten ohnehin.

Großmutters Ratschlag der Vorsorge in guten für schlechte Zeiten hat Charme und macht einiges leichter. Allerdings ist der Startzeitpunkt für die Sicherstellung wirkungsvoller, effizienter, widerstandsfähiger und menschenfreundlicher Geschäftsprozesse irrelevant. Wer sich für die Unbilden der Zukunft ernsthaft wappnen möchte, ist dazu angehalten, immer ein bisschen mehr zu tun. Viele kleine Schritte – das wirkt immer nachhaltiger als jeder Gewaltmarsch.

6. Akzeptiere: Versicherungen sind keine Profit-Center!

Im Regelfall schließt niemand eine Versicherung in der Hoffnung darauf ab, dass der Versicherungsfall eintritt. Daher ist von vornherein davon auszugehen, dass die Aufwände für eine Versicherung gegen Krisen und Katastrophen nicht unmittelbaren Ertrag generieren. Versicherungen – gleiches gilt für Feuerlöscher, Kletterseile oder etwa derivate Instrumente, mit denen sich ressourcenintensive Großkonzerne gegen Preisschwankungen an den Märkten absichern – sind sinnvoll, aber sui generis defizitär. Tritt der Versicherungsfall ein, ist der Schaden aber um Faktoren geringer. Das ist das eine. Das andere ist der seltene Glückfall, dass der Versicherungsschutz Win-win-Situationen bereithält: Schutz in der Zukunft und – als willkommener Beifang oder Prämisse – höhere Effizienz in der Gegenwart. So wie bei VERICUT.

 

 

Blog Archiv

November 2010