Wo verdient man sein Geld? Im Betrieb. Im Augenblick haben wir einen Auftragsüberhang von mindestens 2 Monaten abzuarbeiten, da knirscht das in allen Fugen, keine Zeit für überhaupt nichts. Mit dem Metall-Hobby verdiene ich gar nix. Daher geht das nur in Mikro-Schritten voran.
Nach den vielen Beiträgen zur Programmierung und
CAD nun mal wieder zurück zum Praktischen.
Abbildung:
Ausrichtung des von einer mechanischen Werkstatt gefertigten Teilscheiben-Rohlings auf der
Fräsmaschine zwecks Einbringen der Bohrungen.
Ausrichtung mit der Meßuhr auf 2/100 mm auf den Vollkreis.
Die beiden Ringe sind mit einem Bund gefertigt und so
exakt, auf 1/100 exakt, daß man die nur durch vorsichtiges Klöppeln mit dem Gummihammer ineinander bekommt. Das ist eine Passung, die an der Grenze zur Preßpassung liegt. Da hat der Profi gut gearbeitet. Kosten für das Ganze so glaube ich knapp 100 Euro. Dafür, daß ich ein 200er Rund hätte zukaufen müssen, wirklich kein Thema.
Warum ich das nicht selbst
drehen wollte: ich hätte das 160er 3B-Futter runternehmen, das 200er 4B-Futter draufsetzen und dann das 160er 3B-Futter zurückmontieren müssen. Nachdem ich aber mit diesem Futter, so wie es sitzt, einen Rundlauf von 4/1000 habe, werde ich einen Teufel tun und dieses Futterjemals runternehmen. Dabei könnte ich mich nur verschlechtern.
Zu den Maßen: der Innenring ist 117.5, außen 165 (größer als das Futter, logisch). Der Außenring = die Teilscheibe ist innen 165, außen 200 mm.
Nachdem das auf dem Rundteller auf 2/100 auf 360 Grad ausgerichtet ist, wäre die Reihenfolge:
1. Suche 3 Positionen, um den Außenring mit dem Innenring zu verschrauben, die außerhalb der geplanten Lochreihen sitzen, aber nicht irgendwo, sondern in einem exakt definierten Winkelversatz zu der Nullposition (die wir ja danach aufsuchen müssen).
2. Verschraube Außenring mit Innenring.
3. Setze die Teilungen an den errechneten Positionen ein.
Zum Design der Teilungen folgende Überlegung:
Man könnte das, und das wäre das Optimum an Formschlüssigkeit und Präzision, mit Konusbohrungen 1:50 erledigen. Dann kann man aber ziemlich sicher sein, daß sich das ziemlich häufig ziemlich heftig mit dem Einstellbolzen verklemmt.
Um das zu vermeiden, werde ich die Bohrungen so reinsetzen (denke ich mir im Moment, Vorschläge willkommen):
Zentrieren +
Senken in einem Gang mit 45 Grad HM-CNC-Anbohrer. Die Zentrierbohrung muß so tief sitzen, daß nach der anschließenden 6mm Bohrung noch genügend übrig bleibt, was als Kegelsenkung gelten kann (45 Grad, andere NC Anbohrer habe ich nicht).
Zweitens dann mit 5.9 vorbohren
Drittens mit 6.0
reiben.
Man könnte auch mit 5.98 oder 5.99 reiben, aber siehe oben wg. Klemmwirkung.
Fertig.
Der Bolzen muß dann die 6.0 mit einer ziemlich kräftigen Druckfeder aufnehmen und bedingt durch die 45 Grad Fase sollte dabei eine gute Form- und Kraftschlüssigkeit ohne Klemmwirkung herauskommen.
Im Anschluß ist der Innenring dann zwecks Montage hinter dem Futter mit zwei tangential angeordneten Bohrungen zu versehen und anschließend in zwei Halbringe zu zersägen, in dieser Reihenfolge und nicht umgekehrt.
Schalke hat mich heute 26 graue Haare und 2 Stunden gekostet. Sonst wär sie vielleicht schon gebohrt. Aber, wie ich schon sagte: Wenn ein Verein am Ende ist, ganz unten, muß man Magath holen. Und der ist schon da. Und deshalb werden die für meine Begriffe noch in dieser Saison um einen CL Platz spielen. Ganz klare Sache das.
Gruß Sharky
Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 25.09.2010, 18:28 Uhr
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