Photonics Partnership Annual Meeting 2025


Mit über 220 Teilnehmern fand das Photonics Partnership Annual Meeting von Photonics21 in Brüssel vom 15. bis 16. Mai statt und brachte Führungskräfte aus Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen.
Das Annual Meeting hatte dieses Jahr einen starken Fokus auf die Sicherstellung der fortgesetzten Repräsentation der Photonik im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR).
In ihrer Videobotschaft an die europäische Photonik-Gemeinschaft erklärte Exekutiv-Vizepräsidentin Henna Virkkunen, dass Photonik entscheidend für die Souveränität, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit Europas sei. „Photonik ist nicht nur ein wissenschaftliches Forschungsfeld, sondern ein strategisches Asset für die Europäische Union. Ihre Anwendungen durchdringen verschiedene Sektoren und tragen zu unserer Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit bei“, sagte die Kommissarin. Sie gratulierte der Gemeinschaft zu ihren Errungenschaften bei der Vereinigung europäischer Stakeholder zur Förderung erstklassiger Forschung und Innovation. Gleichzeitig forderte sie sie auf, die Innovationslücke zu schließen und Abhängigkeiten in kritischen Technologien zu reduzieren.
Eine Vision für die Zukunft: Schlüsselthemen und Höhepunkte
Lutz Aschke, Präsident von Photonics21 und CEO der Photonics Systems Group, eröffnete das Photonics Partnership Annual Meeting 2025 mit einer kraftvollen Ansprache, in der er eine strategische Vision für die Photonik im kommenden EU-Rahmenprogramm 10 (FP10) darlegte.
Aufbauend auf dem Schwung des Draghi-Berichts betonte Aschke die Notwendigkeit, dass Europa durch Investitionen in kritische Technologien wie Photonik wettbewerbsfähiger, souveräner und widerstandsfähiger wird. Er forderte politische Entscheidungsträger und Branchenführer auf, Photonik nicht nur als Treiber von Forschung und Innovation zu erkennen, sondern als Eckpfeiler der strategischen Autonomie und wirtschaftlichen Stärke Europas.
Photonik: EU-Perspektiven
Gustav Kalbe (kommissarischer Direktor DG CONNECT) hielt eine strategische Keynote, in der er die sich entwickelnden Prioritäten der Europäischen Kommission für Photonik als Schlüsseltechnologie und tiefgehende Technologie darlegte, die für die Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit der EU von entscheidender Bedeutung ist. Kalbe hob hervor, dass Photonik integraler Bestandteil mehrerer strategischer EU-Ziele ist – von KI, Quantencomputing und Cloud-Infrastruktur bis hin zu Gesundheitswesen, Automobilindustrie und fortschrittlicher Fertigung. Er betonte, dass kein einzelner Mitgliedstaat die damit verbundenen Herausforderungen allein bewältigen kann und unterstrich die Notwendigkeit einer starken EU-weiten Koordination, Investitionen und internationaler Zusammenarbeit.
Jenseits von Silizium: Photonik und Europas KI-Zukunft
In seiner Keynote hob Michael Förtsch (CEO Q.ANT GmbH) die wachsenden Energie- und Leistungsgrenzen der klassischen Computertechnik für KI hervor. Mit KI-Workloads, die Strom im Umfang ganzer Länder verbrauchen, sind aktuelle Architekturen nicht nachhaltig.
Integrierte Photonik bietet einen Durchbruch: optische Verbindungen und analoge photonische Prozessoren können bis zu 50-fache Leistungs- und >30-fache Energieeffizienzverbesserungen liefern.
Förtsch nannte es eine „einmalige Gelegenheit“ für Europa, durch Photonik in energieeffizientem Hochleistungsrechnen führend zu werden.
Finanzierungsmöglichkeiten und strategische Richtungen im Fokus
Am zweiten Tag lag der Fokus auf EU-Finanzierungsmöglichkeiten. Werner Steinhoegl und Jason Jung (DG CONNECT), zusammen mit Yves Gigase (Chips Joint Undertaking), gaben wertvolle Einblicke in kommende Finanzierungsprogramme und photonikbezogene Aktivitäten innerhalb des Chips JU. Valerio Pruneri von ICFO stellte dem Publikum die PIXEurope Pilot Line – die neue Pilotlinieninitiative für photonische integrierte Schaltungen – vor.
Auch die Vorbereitung der nächsten Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) wurde offiziell gestartet. Sieben praxisorientierte Workshops brachten Experten aus Wissenschaft und Industrie zusammen, um die Forschungsschwerpunkte für FP10 / MFR zu gestalten.
Das VDMA Forum Quantentechnologien und Photonik ist aktiv im Board of Stakeholder von Photonics21 vertreten und wird die Bedeutung der Photonik in die Forderungen des VDMA zum FP10 einbringen. Dies unterstreicht die zentrale Rolle, die Photonik für die zukünftige technologische Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Europas spielt.
Alle interessierten Stakeholder sind herzlich eingeladen, in den kommenden Monaten zur Entwicklung der SRIA beizutragen.