Robotiklösungen für die Medizinbranche
Die VDMA Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik freut sich mit Stäubli Robotics ein neues Mitglied begrüßen zu dürfen. In diesem Blogbeitrag stellt das Unternehmen sich und seine Lösungen für die Medizintechnik vor.
Dank langjähriger, intensiver Entwicklungsarbeit kann Stäubli heute prozesssichere Lösungen für Einsätze in der Medizintechnik anbieten. Der Roboterhersteller ist führend im Bau von Robotern für sensitive Umgebungen und blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung im Reinraum zurück. Innerhalb des breiten Programms an FAST pickern, SCARA- und Knickarm-Robotern findet sich für jede Applikation immer die optimale Maschine. Die Industrieroboter überzeugen bei sämtlichen Anwendungen, die neben Dynamik und Präzision Faktoren wie Prozesssicherheit, geringe Partikelemission und Zuverlässigkeit voraussetzen. Applikationsbeispiele sind:
- Herstellung medizinischer Geräte
- Entgraten und Polieren von Oberflächen orthopädischer Implantate
- Spritzgießen medizinischer Teile
- Montieren und Handeln medizinischer und optischer Geräte, z. B. Blutdruckmessgeräte, Herzschrittmacher
- Primär- und Sekundärverpacken von medizinischen Geräten
Stäubli Roboter im Einsatz
Aufgabe: Roboter verarbeiten Hüftknochen zu Implantaten
In Belgien hat das Startup-Unternehmen Texere Biotech eine weltweit einzigartige, vollautomatisierte Anlage in Betrieb genommen. Dort werden menschliche Oberschenkelköpfe zu würfelförmigen Implantaten, sogenannten Allografts, verarbeitet. Sechs Stericlean-Roboter von Stäubli übernehmen dabei anspruchsvolle Handhabungsaufgaben unter Reinraumbedingungen.
Allografts, nicht körpereigene Implantate, sind stark gefragt, denn Naturknochen sind das beste Material für Knochentransplantate. Ihre Mikroporosität gewährleistet, dass sie gut einwachsen. Zugleich kann man dem Patienten die schmerzhafte Entnahme von Eigenknochen ersparen.
Eben weil sich das Material für Transplantationen so gut eignet, ist es knapp. Das liegt auch daran, dass Knochenbanken die Hüftknochen bislang rein manuell aufbereiten - ein zeitintensiver Prozess mit geringem Output. Deshalb gründete Denis Dufrane, der lange Zeit selbst in einer Knochenbank gearbeitet hat, Texere Biotech mit dem Ziel, die Erzeugung der Knochen-Allografts zu automatisieren.
Lösung: Stericlean Roboter machen das Unmögliche möglich
Die Vorarbeiten nahmen mehr als zehn Jahre in Anspruch, nun ist das Ziel erreicht: Die erste Anlage hat ihren Betrieb aufgenommen. Sie kann 5.000 Hüftköpfe pro Jahr, die beim Einsetzen künstlicher Hüftgelenke anfallen, verarbeiten und – weil sie die Köpfe sorgfältig vermisst und optimal zerteilt – pro Kopf im Schnitt fünf Blöcke plus Knochenchips und -pulver erzeugen.
In der Praxis sieht das so aus: Sechs baugleiche Roboter vom Typ TX60 Stericlean befinden sich an sechs Stationen der Anlage. Der erste Sechsachser nimmt den Hüftkopf von einem Tray und führt ihn zu einer Bildverarbeitung, die unter anderem die Größe erfasst und den Kopf typisiert. Auf dieser Basis werden die Schnittlinien für den folgenden Prozessschritt festgelegt. Hier übernimmt der zweite Roboter die Zuführung des Materials an der gekapselten Wasserstrahl-Schneidanlage.
Roboter Nummer Drei entnimmt die nun würfelförmigen geschnittenen Allografts und legt sie auf einem Tray ab. Die folgenden beiden Roboter sind für das Handling an zwei Stationen zur chemischen Behandlung und Sterilisierung der Knochenwürfel verantwortlich. An Station Sechs legt der letzte Stericlean-Roboter die einzelnen Würfel jeweils in einer Ampulle ab.
Ihre Kundenvorteile: Viele Vorteile für Knochenbanken, Krankenhäuser und Patienten
Zu den Vorteilen der voll automatisierten Bearbeitung von Oberschenkelköpfen gehören neben der hohen Effizienz auch die Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen Allograft-Blocks sowie das zuverlässige Vermeiden von Verunreinigungen und Kreuzkontaminationen.
Bei der Roboterauswahl hat sich die Stericlean-Baureihe von Stäubli schnell als die beste Lösung erwiesen – vor allem wegen der einzigartigen Hygienestandards und den zahlreichen Referenzen in der Medizintechnik, selbst in OP-Umgebung. Die Maschinen können dauerhaft in VHP-Umgebungen arbeiten und erfüllen die strengen GMP-Richtlinien.
Die Roboter überzeugen dabei nicht nur durch ihre einzigartige Reinraumtauglichkeit, sondern auch durch Dynamik, Präzision und Zuverlässigkeit.
Die weltweit erste Anlage für die Aufbereitung von Knochenmaterial punktet mit einer deutlich besseren Ausbeute, höheren Mengen, geringeren Kosten und sehr hoher Sicherheit. Damit bietet Texere nun den Goldstandard für Knochenimplantate. Dokumentiert wird das auch durch das GMP-Zertifikat, das bei manuell arbeitenden Anlagen dieser Art prinzipiell nicht erteilt werden kann.
Kontakt:
Stäubli Robotics (Deutschland)
Sonja Koban
Head of Marketing
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Bildquelle: Stäubli Robotics