Toolmanagement ist eine Methode, um Fortschritte in der Fertigungstechnologie betriebswirtschaftlich nutzbar zu machen. Denn was nützen kurze Hauptzeiten oder verkürzte Span-zu-Span-Zyklen, wenn die Maschine aufgrund fehlender oder falsch zugeordneter Werkzeuge steht oder Ausschuss produziert.
Ein modernes Toolmanagement bietet folgende Möglichkeiten einer Produktivitätssteigerung:
- SENKEN - der eingesetzten Werkzeugvielfalt um bis zu 20%.
- SENKEN - des Werkzeugumlaufbestands um über 30%.
- SENKEN - des Werkzeugverbrauchs um bis zu 15%.
- STEIGERN - der Maschinennutzung um bis zu 5%.
Einfluss des Tool Managements auf die Effizienz des Produktionssystems
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Werkzeuge je nach Produkt maximal zwischen 3-5% der Kosten in der spanenden Fertigung ausmachen. Eine Grössenordnung, die die Zerspan Werkzeuge kaum ins Blickfeld des Topmanagements rücken. Daran ändert auch der vielfach als „theoretisch” verharmloste Tatbestand nicht, dass durch die Prozesskosten für Beschaffung (Auswahl, Bestellung, Rechnungsprüfung, Warenannahme,) der Warenwert der Werkzeugbestellung meist übertroffen wird. Interessanter ist dann schon die Erkenntnis aus konkreten Projekten einer Studie der CIM GmbH, dass ca. 80‘000 € oder ca. 100‘000 CHF pro CNC-Maschine in Werkzeugen gebunden sind, und trotzdem die Verfügbarkeit der Werkzeuge immer noch nicht optimal ist. Diese mangelnde Verfügbarkeit drückt die Gesamteffizienz des Produktionssystems und rückt damit die Bewirtschaftung der Werkzeuge in den Fokus des Managements.
Vor diesem Hintergrund ist das Tool Management eine Methode, um das Potential neuer Zerspan Technologien betriebswirtschaftlich ergebniswirksam zu machen.
Tool Management ist demnach die Querschnittsfunktion im Produktionsbetrieb,
mit der folgende Zielsetzungen verfolgt werden:
- Die Steigerung der Werkzeugverfügbarkeit bei gleichzeitiger Reduzierung des Werkzeugbestands nach Vielfalt und Menge
- Die Minimierung des Verwaltungsaufwands im Werkzeugkreislauf (Suchen, Beschaffen, Ein-/Auslagern, usw.)
- Die Reduzierung der Einstandspreise am Verwendungsort durch die optimierte Aufgabenteilung zwischen Lieferant und Anwender.