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Frühjahrstagung der WGP: Brückenschlag zur Generation Y

MarketingWissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik - WGP am 3. Juni 2016 um 16:04 Uhr
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Der Kampf um die besten Köpfe geht auch an der Produktionstechnik nicht vorbei. Die rund 40 Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) – einem Zusammenschluss führender deutscher Professoren dieses Fachgebietes – suchten daher auf ihrer Frühjahrstagung vom 11. bis 13. Mai in Baden-Baden nach Maßnahmen, die sie in den Augen junger Talente attraktiver machen.

Die WGP-Professoren berichteten in Baden-Baden von ganz unterschiedlichen Erfahrungen mit den nach 1980 Geborenen, der sogenannten Generation Y. Da ist zum einen ein großes Bedürfnis nach Sicherheit des Arbeitsplatzes – ein Bedürfnis, das auch die im vergangenen Herbst veröffentlichte 17. Shell-Jugendstudie bestätigt. Demnach steht Sicherheit bei 70% aller Befragten an erster Stelle. Aber auch der Anspruch, eigene Ideen einzubringen (58%) und „etwas Sinnvolles“ tun zu können (51%), ist jungen Menschen wichtig. Während ein hohes Einkommen erst an achter Stelle der Wunschliste steht, legten bei allem Engagement immerhin 48% ebenfalls großen Wert auf eine ausreichende Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Auch das erfahren viele der Professoren bei ihrer täglichen Arbeit mit den Nachwuchswissenschaftlern.

Alles in allem sind die Voraussetzungen gut, kluge Köpfe für die Produktionstechnik zu gewinnen: Junge Menschen sind „bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren – auch wenn man davon in den Medien nichts hört“, betonte Dr. Thomas Gensicke, Gensicke Sozialforschung München, der die Studie auf der WGP-Frühjahrstagung vorstellte. „Die Generation Y identifiziert sich mit Deutschland, einem wirtschaftlich starken Land, dessen Produkte in der ganzen Welt begehrt sind. Dahinter stehen sie voll“, formulierte er. „Technik ist in, und Karriere ist es auch.“

Sicherheit steigern

Die Dissertation ist die Motivation, an einen bestimmten Lehrstuhl zu kommen und im besten Fall zu bleiben. Dafür allerdings braucht es ausreichend Planbarkeit für die Forscherkarriere. Ein Fahrplan für die Durchführung der Dissertation erlaubt eine strukturierte Führung und kann damit mehr Sicherheit schaffen. Jedem Doktoranden sollte zudem einmal im Monat die Möglichkeit gegeben werden, sich an einem „Diss-Tag“ ausschließlich seiner eigenen Arbeit widmen zu können, ohne in andere Forschungsprojekte eingespannt zu werden. Die Fortschritte ihrer Dissertation präsentiert er seinen Kollegen in Doktorandenseminaren. Ein Promotionsbarometer enthält die verschiedenen Schritte bis zur Promotion und zeigt den jeweils aktuellen Stand der Abschlussarbeit an.

Tenure Tracks zur Förderung einer akademischen Laufbahn hingegen könnten „in den Ingenieurswissenschaften zu einer gewissen Isolation führen, weil sie nicht gekoppelt sind an Wirtschaft und Industrie. Das ist in den USA zu beobachten“, warnte hingegen Prof. Matthias Kleiner von der Leibniz-Gemeinschaft. Die geplanten 1.000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren, die im Rahmen des Bund-Länder-Programms für den wissenschaftlichen Nachwuchs am 20. Mai 2016 beschlossen wurden, sind damit nicht allein die Lösung der Nachwuchsprobleme. „Vielmehr ist in Kooperation mit der Industrie und Politik ein Modell der Nachwuchsförderung zu erarbeiten, das die Interessen und Bedürfnisse beider Seiten, sowohl der Hochschulen als auch der Universitäten, berücksichtigt und attraktiv ist für junge Wissenschaftler der Produktionswissenschaften“, mahnt Prof. Dr. Marion Merklein vom Lehrstuhl für Fertigungstechnologie (LFT) der Universität Erlangen-Nürnberg.

Selbstständigkeit fördern

Um den global denkenden Studierenden klare Perspektiven an deutschen Universitäten zu schaffen, muss unter anderem die Selbstständigkeit in der Forschung einen höheren Stellenwert erhalten. Die Produktionswissenschaftler formulierten in Baden-Baden daher als eine wichtige Maßnahme, das Arbeiten in Gruppen zu fördern, in denen jeder Verantwortung übernehmen kann, gleichzeitig jedoch Leistungsvereinbarungen zwischen Professor und Mitarbeitern getroffen werden. Forschungsprojektein größerer Runde zu diskutieren, erwies sich an einigen WGP-Instituten als hilfreich, die Motivation der nachkommenden Generation zu steigern, da sie dem Bedürfnis der Jungen nach Kommunikation und Austausch entgegen kommen. Projekte auch in kleineren Gruppen oder in individuellen Mitarbeitergesprächen zu besprechen, sind nach Einschätzung erfahrener Wissenschaftler ebenso sinnvolle, wenn auch zeitintensive Maßnahmen.

PostDoc-Stellen müssen zudem vermehrt mit der Möglichkeit eigener Veröffentlichungen verbunden werden. Selbstbestimmtes Forschen lässt sich etwa durch die Nutzung von Förderprogrammen wie ERC Starting Grant, GRK/GRS oder auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Emmy-Noether-Gruppen und Graduiertenkollegs vorantreiben. In den Ingenieurswissenschaften werden solche Angebote noch nicht ausreichend genutzt, so das Credo auf der Frühjahrstagung.

Begleitung stärken

Hilfreich ist eine frühzeitige Begleitung der Generation Y, auch um frühzeitig junge Talente ausfindig zu machen. Ein den Studierenden zur Seite gestellter Mentor könnte mögliche Karriere-Perspektiven binnen zwei bis drei Jahren einschätzen. Die Förderung besonders talentierter Forscher sollte dabei so früh wie möglich, im besten Fall schon während des Bachelor- oder Masterstudiums beginnen. Angebote geeigneter Abschlussarbeiten ermöglichen den Talenten dann auch eine Laufbahn am Lehrstuhl. Interne Personalberatungen können Perspektiven innerhalb des Instituts, aber auch für die Zeit danach aufzeigen. Dort, wo es solche Angebote gibt, werden sie sehr gut angenommen, betonten einige WGP-Professoren.

 

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