Das kalifornische IT-Unternehmen Cisco verlässt sich auf das deutsche Ingenieurs-Know-How bei den Trendthemen der IT-Welt - egal, ob Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Internet of Things (IoT). So lässt das Unternehmen in Deutschland Ethernet-Komponenten entwickeln, die dann im Zuge von Industrie 4.0 eine Vernetzung der Produktionsmaschinen erlauben.
Cisco hat mit openBerlin ein Forschungslabor in Sachsen und Berlin eröffnet. Der Konzern möchte vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Automobilbau und Transport/Logistik nach neuen Digitalisierungs-Lösungen suchen. Hierfür investiert Cisco 30 Millionen Euro. Angedacht ist eine Zusammenarbeit mit Fraunhofer, der TU Berlin oder RWTH Aachen. Außerdem gibt es innerhalb des Konzerns Überlegungen, ob Deutschland nicht Standort einer virtuellen Forschungsfabrik wird, in der man dann IoT und Industrie-4.0-Konzepte in der Praxis testen kann.
Gleichzeitig verfolgt Cisco mit openBerlin ein verändertes Business-Modell. Im Vordergrund steht nicht mehr der primäre Verkauf von Netzkomponenten sondern eine Partnerschaft mit Start-ups oder Unternehmen mit denen im Lab neue Lösungen entwickelt werden können. Ciscos Engagement in Deutschland kommt nicht von ungefähr. Nachdem die ersten drei Wellen nur von US-Unternehmen geprägt wurden, rechnen die Amerikaner damit, dass Deutschland bei der vierten großen Internet-Welle eine führende Rolle spielen wird.
Deshalb warnt auch Oliver Tuszik, Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung von Cisco Deutschland, eindrücklich davor, „einfach das Silicon Valley zu kopieren“.
Jedoch ist Tuszik beunruhigt, dass die deutschen Unternehmen nicht schnell genug auf die Veränderungen der Digitalisierung reagieren. Digitalisierung geht weit über Technik hinaus, die Gesellschaft muss darauf vorbereitet werden.
Quelle: Fotolia/Victoria
