Herr Dahlhaus, was macht PKD im Zusammenhang mit Präzisionswerkzeugen aus?

PKD ist ein synthetisch hergestelltes Substrat, in dem Diamanten als Körnung in einer Metallmatrix  versintert sind. Er wird mittels Hochdruck-Hochtemperatursynthese oder durch Hochdruck-Flüssigphasensintern hergestellt. Die harten verschleißfesten PKD-Schneiden mit rund 90 Prozent Diamantgehalt und Diamantkörnungen zwischen 0,5 und 30 µm weisen eine sehr hohe Standzeit bei der Bearbeitung von nichteisenhaltigen Werkstoffen auf. Schnittgeschwindigkeiten bis zu 4.000 m/min können unter entsprechenden Rahmenbedingungen problemlos erreicht werden. Die metallische Bindephase generiert eine gewisse Zähigkeit, die gerade bei anspruchsvollen Anwendungen von Vorteil ist. Die unterschiedlichen PKD-Substrate mit individuell zu schleifenden Schneidenformen erfüllen dabei maßgeschneidert die jeweiligen Anforderungsprofile.

Wo kommen PKD-Werkzeuge zum Einsatz?

Die Einsatzgebiete sind weitgefächert. Der Hauptanteil liegt nach wie vor bei der Zerspanung von Aluminium mit hohem Siliziumanteil. Die Möglichkeit der Einbringung von Spanformgeometrien durch Lasertechnologie prädestiniert den Schneidstoff gerade auch für die Verwendung von bleifreien oder bleiarmen Nichteisenmetallen, die die Eigenschaft haben, sehr langspanend zu sein. Hartmetallgrünlinge, GFK- und CFK-Verbundwerkstoffe sowie Kunststoffe sind ebenfalls Einsatzbereiche, bei denen PKD beim Drehen, Fräsen und auch beim Bohren zum Tragen kommen.

Haben Sie einen konkreten Einsatzfall?

Die Bearbeitung von Aluminiumfelgen ist ein gutes Beispiel. Die PKD-Schneiden erzielen hier sehr hohe Oberflächengüten und beugen durch den niedrigen Reibungskoeffizienten von Diamant effektiv dem Bilden von Aufbauschneiden vor. Darüber hinaus bietet PKD durch seine hohe Verschleißfestigkeit eine 20-fach höhere Standzeit gegenüber Hartmetall. Die Prozesssicherheit ist somit über einen längeren Zeitraum höher und Werkzeugwechselzeiten können reduziert werden. Im Bereich Bohren hat HORN sein Produktportfolio um PKD-Stufenbohrer erweitert und zeigt auch hier wieder eindrucksvoll, welche Performance mit PKD-Werkzeugen erreicht werden kann.