Achszapfen in nur drei Takten fertig härten

Für den Automobilbau ist das induktive Härten unverzichtbar. Das Verfahren ist präzise und gut reproduzierbar. Außerdem kann es perfekt in einen Gesamtprozess integriert werden. Allerdings kamen für die Bearbeitung der Achszapfen von homokinetischen Gelenken bislang sehr große und schwer bedienbare Linearmaschinen zum Einsatz, die mithilfe vieler Prozessschritte das Bauteil bearbeiteten. „Die hohe Zahl von Operationen mit wechselnden Aufspannungen ist aber gleichbedeutend mit vielen Fehlerquellen. Dazu kommt, dass sich eine solche Maschine nur mit großem Aufwand einrichten lässt“, erklärt Andreas Endmann, Bereichsleiter Technologievertrieb Härtesysteme bei eldec in Dornstetten. „Wir haben deshalb einen komplett neuen Prozess für das Härten des Achszapfens entwickelt. Der gesamte Ablauf wird massiv vereinfacht und deutlich schlanker.“
Kleinere Stellfläche
Mit der VLC 100 IH erfolgt das induktive Härten ab sofort nicht nur auf einer viel kleineren Maschinen-Stellfläche, sondern auch deutlich schlanker: Der komplette Prozess benötigt nur noch drei (statt vorher acht) Takte und vollzieht sich innerhalb einer Aufspannung. Der einzelne Achszapfen wird per Pick-Up-Spindel aufgenommen, in den Arbeitsraum transportiert und hochgenau positioniert. Genauso präzise erfolgt anschließend die Zustellbewegung jenes Induktors, der für das Härten des Schafts am Achszapfen verantwortlich ist. Er befindet sich über der Arbeitsspindel und wird von oben auf das Bauteil herabgefahren. Der zweite Induktor für die Glocke ist hingegen fest unterhalb der Arbeitsspindel angeordnet. Auf dieser Konstruktionsbasis kann das Härten problemlos innerhalb eines Taktes erfolgen.
Schnellere Serviceprozesse
Insgesamt benötigt die Maschine bis zu 80 Prozent weniger Komponenten als herkömmliche Linearsysteme. Das übersichtliche System ist auch besser für den Bediener zu konfigurieren – alle Serviceprozesse erfolgen schneller. Und nicht zuletzt lässt sich diese Technologie, die über eine eigene Automation verfügt, perfekt in ganzheitliche Produktionslinien integrieren. „Wir erwarten uns sehr viel von dieser Lösung“, erklärt Endmann abschließend. „Zum einen zeigt sie auf beispielhafte Weise, welche Möglichkeiten die Kombination von Induktivhärten und Pick-Up-Technologie eröffnet. Der Ansatz lässt sich natürlich auf weitere Bauteile übertragen. Zum anderen nutzen viele Anwender für das Härten des Achszapfens immer noch eine letztlich unproduktive Lösung. Wir bieten hierfür eine robuste Alternative mit deutlich dynamischeren und sicheren Produktionsprozessen.“