Innovate Manufacturing
Die EMO World Tour geht weiter: Nächster Halt Mexiko City
Mit der Pressekonferenz in Mexiko City beginnt die EMO World Tour ihre Reise auf dem amerikanischen Kontinent. Die Hauptstadt Mexikos ist politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Mittelpunkt sowie größter Verkehrsknotenpunkt des Landes. Jorge Amero Rodrígez, Präsident des Werkzeuzmaschinensektors im AMDM (Maschinenzuliefererverband) unterstützt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken und Bernd Rohde Geschäftsführer der Deutschen Messe AG bei der Pressekonferenz als Gastredner. Rodrígez bekräftigt Mexikos großes Interesse am Thema Industrie 4.0. Abgesehen von der schwer einzuschätzenden politischen Lage, durch die weiterhin Unsicherheit besteht, sieht er jedoch Potential für weitere Entwicklungen der Industrieproduktion in Mexiko.
Mexikanische Wirtschaftsentwicklung bisher auf gutem Weg
Mexikos Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts zwischen 2 und 3 Prozent gut entwickelt. Die Prognose für 2017 wurde im Herbst vergangenen Jahres von Oxford Economics ebenfalls mit einem Anstieg von 2,6 Prozent veranschlagt. Allerdings zeichnete sich bereits ab, dass die schwächere Konjunktur in den USA, der angedrohte Protektionismus, der gefallene Rohölpreis und die Einschüchterungsversuche des US-Präsidenten gegen potenzielle Investoren in Mexiko diese Entwicklung in Frage stellt. Die mexikanische Regierung hat ihre Investitionen zurückgefahren. Stützend wirkten sich jedoch der private Konsum und die privaten Investitionen aus. Ob sich weiteres Wachstum in der genannten Größenordnung tatsächlich realisieren lässt, ist derzeit schwer zu beurteilen, denn Mexiko wickelt 80 Prozent seiner Exporte und die Hälfte seiner Importe mit den USA ab.
In den vergangenen Jahren hatte sich Mexiko dank der zahlreichen Ansiedelungen internationaler Automobilhersteller und ihrer Zulieferer kontinuierlich zum siebtgrößten Markt für Werkzeugmaschinen und zum viertgrößten Importeur entwickelt. Beide Kennzahlen haben sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. 2015 betrugen der mexikanische Werkzeugmaschinenverbrauch 2 Mrd. Euro und die Importe 1,98 Mrd. Euro. Demnach führt Mexiko nahezu alle benötigten Werkzeugmaschinen ein. Größter Lieferant mit einem Anteil von 24 Prozent sind die USA gefolgt von Japan mit 20 und Deutschland mit 18 Prozent Anteil. Das Land lag auf Platz 4 bei den Top-Exportmärkten für die deutschen Hersteller. 2015 waren die Lieferungen um fast 70 Prozent gewachsen, 2016 jedoch um 15 Prozent gefallen. Geliefert wurden vor allem Bearbeitungszentren sowie Teile und Zubehör. In den ersten drei Quartalen 2016 sprudelten jedoch die Bestellung aus Mexiko. Sie haben sich fast verdoppelt. Das Land hat sich darauf eingestellt, die Automobilproduktion weiter auszubauen und mit der nächsten Investitionswelle Tier-2 und Tier-3-Zulieferer anzuziehen.
„Wenn es um Kapazitätsauf- und -ausbau der Zulieferindustrie geht, können sich mexikanische Hersteller auf der EMO Hannover umfassend über neue Lösungen informieren“, berichtet Wilfried Schäfer vom VDW. Aus allen wichtigen Lieferländern für die mexikanische Industrie seien Aussteller vertreten. Werkzeugmaschinenhersteller aus 42 Ländern präsentieren ihre Produktionstechnik von einfach, robust und preiswert bis Hightech und hochpreisig. Es werden Stand-alone Maschinen ebenso vorgestellt wie verkettete Systeme, Transferlinien und Großmaschinen, ausgerüstet mit einem hohen Grad an Automatisierung. „Das EMO-Angebot ist nicht nur für Großinvestoren die ideale Plattform“, wendet sich Schäfer ausdrücklich an mexikanische Fachbesucher. „Wir möchten insbesondere auch die mittelständischen Anwender von Werkzeugmaschinen ermuntern, sich ausführlich zu informieren, was die Welt der Metallbearbeitung zu bieten hat.“ Zur letzten EMO Hannover waren über 200 mexikanische Fachbesucher nach Hannover gereist.
Bildquelle: VDW