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EMO World Tour erobert Saudi-Arabien
Riad in Saudi-Arabien ist heute der nächste Zwischenstopp der EMO World Tour 2017: Bereits vor der mit über 50 Journalisten überaus gut besuchten Pressekonferenz fanden erste Gespräche mit Yousef A. Alwably (links im Bild) Marketing Manager der örtlichen Wirtschaftsfördergesellschaft Modon statt. Inhalt: Eine Delegationsreise mit Fachbesuchern aus Saudi-Arabien zu orgaisieren. Da die EMO Hannover sich erstmals in Saudi-Arabien präsentiert, war die örtliche Resonanz dementsprechend groß und lässt auch zahlreiche Messebesucher für die EMO erwarten.
Angesichts des niedrigen Weltmarktpreises für Öl und Gas befinden sich viele Wirtschaftsindikatoren in den Ölförderländern im Rückwärtsgang. Die saudi-arabische Regierung will gegensteuern und hat 2016 ein neues Transformationsprogramm beschlossen. Ziel ist es, langfristig die Abhängigkeit von schwankenden Weltmarktpreisen bei Öl und Gas zu verringern. Das Programm umfasst ein Sparpaket, das auch die öffentlichen Investitionen betrifft und bei geplanten oder laufenden Projekten zu Verschiebungen führen wird. Zum Programm gehört es auch, Subventionen abzubauen und die Abgaben für die privaten Haushalte zu erhöhen. Beides belastet deren Konsumneigung. Wachstumsimpulse sollen künftig verstärkt von ausländischen Investitionen kommen.
Die Industrie trägt etwa 58 Prozent zum Wirtschaftsergebnis Saudi-Arabiens bei. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Weiterverarbeitung des Erdöls zu Raffinerie- und petrochemischen Erzeugnissen. Viele der Ölvorprodukte leiden allerdings ebenfalls unter niedrigen Weltmarktpreisen. Daran wird sich nach Expertenmeinung in naher Zukunft nichts ändern. Deshalb bleibt die Option, die saudi-arabische Industrie auf Wettbewerbsfähigkeit zu trimmen. Dafür benötigt sie moderne Produktionstechnik.
2015 hat Saudi-Arabien Werkzeugmaschinen im Wert von 236 Mio. Euro eingeführt. 7 Prozent kamen aus Deutschland. Damit liegen die deutschen Hersteller auf Platz 5 der wichtigen Lieferanten nach den USA, Italien, China und der Türkei. Deutsche Maschinen sind dann gefragt, wenn es sich um Hightech oder Speziallösungen handelt. 2015 wurden nach der deutschen Exportstatistik Maschinen, Teile und Zubehör im Wert von rd. 28 Mio. Euro geliefert. Das entsprach allerdings einem Rückgang von über 40 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2016 wurde dieser Rückstand mehr als wettgemacht. Ein Plus von 150 Prozent auf rd. 48 Mio. Euro wurde bereits in den ersten neun Monaten verbucht. Hauptsächlich wurden Biegemaschinen geliefert.
Zur Modernisierung der saudi-arabischen Industrie sind Hightech-Maschinen unverzichtbar. „Vertreter der saudi-arabischen Industrie haben deshalb hohen Informationsbedarf zu neuen Lösungen für die Produktion“, sagt Christoph Miller vom VDW. Aus allen wichtigen Lieferländern für die saudi-arabischen Produzenten seien Aussteller auf der EMO Hannover 2017 vertreten. Werkzeugmaschinenhersteller aus 42 Ländern präsentieren dort ihre Produktionstechnik von einfach, robust und preiswert bis Hightech und hochpreisig. Es werden Stand-alone Maschinen ebenso vorgestellt wie verkettete Systeme, Transferlinien und Großmaschinen, ausgerüstet mit einem hohen Grad an Automatisierung. „Gerade zum Thema Industrie 4.0 und Automatisierung wird die EMO Hannover sehr viel zeigen“, sagt Miller. „Sie ist nicht nur für Großinvestoren die ideale Plattform“, wendet er sich ausdrücklich an saudi-arabische Fachbesucher. „Wir möchten insbesondere auch die mittelständischen Anwender von Werkzeugmaschinen ermuntern, sich ausführlich zu informieren, was die Welt der Metallbearbeitung zu bieten hat.“
Bildquelle: VDW