Innovate Manufacturing
EMO World Tour in Thailand ein Erfolg
Das aktuelle Ziel der EMO World Tour ist Bangkok. EMO-Macher Christoph Miller vom VDW begeisterte auch in der thailändischen Hauptstadt die Besucher und Journalisten der Auslandspressekonferenz. Mit hochkarätigen Gastrednern aus Industrie und Wirtschaft wie Nopporn Jirojjaturonn von der JSR Group, Dr. Roland Wein von GTCC und Dr. Katiya Greigarn vom thailändischen Maschinenverband wurde die Veranstaltung abgerundet.
Thailands Industrie setzt auf 2017
Thailand ist ein klassisches Exportland. Mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung wird im Ausland verkauft. Ein Nachfragerückgang bei den wichtigsten Handelspartnern und eine schleppende Binnenkonjunktur sorgten in den beiden vergangenen Jahren bis heute für eine schwache Entwicklung der Industrieproduktion und damit auch des Werkzeugmaschinenverbrauchs. 2016 soll er nach Erwartungen von Oxford Economics um mehr als ein Fünftel zurückgehen.
Die thailändische Regierung hat allerdings ein Programm aufgelegt, mit dem sie die Industrie auf einen höheren Wachstumspfad führen will. Dies soll mit dem Einsatz neuer Technologien, dem Umbau auf eine hochwertige Fertigung, umweltfreundlichen Produkten sowie mehr Forschung und Entwicklung realisiert werden. Thailändische Firmen sollen damit international wettbewerbsfähiger werden. In der Umsetzung werden u.a. die Geschäftsfelder Industrieroboter, Medizintechnik, Luftfahrtindustrie und Autos der Zukunft fokussiert.
Zur Modernisierung dieser Bereiche sind Hightech-Maschinen unverzichtbar. „Thailändische Produzenten haben deshalb hohen Informationsbedarf zu neuen Lösungen für die Produktion“, sagt Christoph Miller vom VDW. Aus allen wichtigen Lieferländern für die thailändische Industrie seien Aussteller auf der EMO Hannover 2017 vertreten. Werkzeugmaschinenhersteller aus mehr als 40 Ländern, darunter über 400 aus Asien, präsentieren dort ihre Produktionstechnik von einfach, robust und preiswert bis Hightech und hochpreisig. Es werden Stand-alone Maschinen ebenso vorgestellt wie verkettete Systeme, Transferlinien und Großmaschinen, ausgerüstet mit einem hohen Grad an Automatisierung. „Gerade zum Thema Industrie 4.0 und Automatisierung wird die EMO Hannover sehr viel zeigen“, sagt Miller. „Sie ist nicht nur für Großinvestoren die ideale Plattform“, wendet er sich ausdrücklich an thailändische Fachbesucher. „Wir möchten insbesondere auch die mittelständischen Anwender von Werkzeugmaschinen ermuntern, sich ausführlich zu informieren, was die Welt der Metallbearbeitung zu bieten hat.“
Umschwung wird erwartet
2017 sollen Investitionen und Werkzeugmaschinenverbrauch wieder anziehen. Dies wirkt sich auf den Import aus, denn Thailand kauft fast die komplette benötigte Produktionstechnik im Ausland und steht mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro auf Platz 10 der weltweit größten Importeure von Werkzeugmaschinen. Die wichtigsten Lieferanten mit zusammen mehr als 90 Prozent Anteil sind die asiatischen Hersteller Japan, Taiwan, China und Südkorea.
Deutschland folgt auf Platz 5 mit einem Anteil von 4 Prozent. Die deutschen Exporte nach Thailand unterliegen immer wieder Schwankungen. Nach kräftigen Zuwächsen in den Jahren 2012 und 2014 begründet mit dem Wiederaufbau nach der großen Flutwelle, stagnierten die Lieferungen 2015 bei rd. 36 Mio. Euro. Vor dem Hintergrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Thailand kann dies als Erfolg gewertet werden. Geliefert wurden vor allem Teile und Zubehör sowie Lasermaschinen.
In den ersten drei Quartalen 2016 sind die deutschen Lieferungen weiter gesunken. Auch die thailändischen Bestellungen deutscher Maschinen zeigen bisher noch keinen Umschwung. In den ersten drei Quartalen ging die Nachfrage weiter zurück.
Bildquelle: VDW