Vom 13. bis 17. April 2016 fand die Seoul International Machine Tool Show (Simtos) statt. Wie schon bei den Vorveranstaltungen war das Messegelände „Kintex“ in Goyang voll belegt. Die derzeitig schwierige konjunkturelle Lage in Südkorea schlug sich auch in leicht gesunkenen Besucherzahlen nieder. Fläche und Ausstellerzahlen stiegen hingegen deutlich an.
Zuwächse in Fläche und Ausstellerzahlen
Belegt waren die beiden Hallenkomplexe Kintex 1 und Kintex 2 mit 102 431 Quadratmeter Bruttoausstellungsfläche. Laut Veranstalter waren 6 142 Standard-„Booths“ belegt, eine Steigerung um 11 Prozent gegenüber 2014. Offizielle Angaben nennen weiterhin eine Beteiligung von 1 130 Firmen (2014: 853, Plus 32 Prozent) aus 35 Ländern (2014: 33). Gemäß abschließendem Messebericht besuchten über 98 300 Besucher an fünf Tagen die Simtos, was ein leichtes Minus von 2 Prozent gegenüber der Vorveranstaltung ist.
Volatiler Markt
Der südkoreanische Werkzeugmaschinenverbrauch lag im vergangenen Jahr bei 4,1 Mrd. Euro. Ein Zuwachs um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit rangiert das Land im Ranking der weltweit aufnahmestärksten Märkte weiterhin an fünfter Stelle. Die Verbrauchsprognosen 2016/2017 liegen bei 1 bzw. 3 Prozent Plus. Sie basieren auf einem erwarteten Anstieg von jeweils 3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt, 0,5 bzw. 3,5 Prozent für die südkoreanische Industrieproduktion sowie 3,5 bzw. 4 Prozent Minus bei den geplanten Ausrüstungsinvestitionen der acht wichtigsten Anwenderindustrien Südkoreas.
Der Export deutscher Hersteller nach Südkorea zeigte sich in den vergangenen Jahren recht volatil mit Plus 46 Prozent (2013), Minus 35 Prozent (2014) und zuletzt Plus 19 Prozent (2015), was einem Volumen von rd. 217 Mio. Euro (2015) entspricht, einschließlich Gebrauchtmaschinen und Handelsware. Damit rangiert Südkorea auf Position 14 im Kreis der aus deutscher Sicht wichtigsten Bestimmungsländer und auf Rang 8 der wichtigsten Importländer. Für Südkorea hat Deutschland eine deutlich höhere Bedeutung als zweitwichtigstes Lieferland und fünftwichtigstes Absatzland für Werkzeugmaschinen.
Die schwierige konjunkturelle Lage, die auch der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas geschuldet ist, schlug sich wahrnehmbar in der Qualität der Messekontakte wider. So lassen sich die Berichte deutscher Hersteller als „gemischte Gefühle“ beschreiben. Selbst eine herausragende Positionierung eines Messestands war keine Garantie für zahlreiche und qualitativ hochwertige Kontakte. Andere Aussteller in Randlagen zeigten sich hingegen mit der Anzahl und Qualität der Kontakte vollauf zufrieden.
Deutsche Gemeinschaftsbeteiligung wieder angewachsen
Zwischen 2012 und 2014 hatte sich die Struktur der deutschen Beteiligung zu Gunsten deutscher Direktaussteller und ihrer Tochtergesellschaften verschoben. 2016 konnte die deutsche Gemeinschaftsbeteiligung wieder 21 Aussteller und sieben Unteraussteller verzeichnen. Die 2014 bemängelte Zerrissenheit, mit einem räumlich getrennten Haupt- und Satellitenstand, war in diesem Jahr wieder abgeschafft worden. Der deutsche Pavillon fand sich an prominenter Stelle in der Halle 4 von Kintex 1. In der durchgängigen Halle 1 bis 5 waren die wichtigsten Werkzeugmaschinenhersteller aus Südkorea, Deutschland und dem Rest der Welt untergebracht.
Industrie 4.0 und Additive Manufacturing auch Thema in Südkorea
Eine eigene Sonderschau in Halle 8 zum Thema „Smart Manufacturing“ trug der weltweiten und somit auch in Südkorea erhöhten Sichtbarkeit von Industrie 4.0 Rechnung. Sieben Konsortien aus mehreren Unternehmen aus dem In- und Ausland zeigten Lösungsansätze für die zunehmende Digitalisierung von Prozessketten und Produktion. Ein weiterer Themenschwerpunkt bildeten Hersteller von Anlagen für die additive Fertigung. Somit war das Thema „3D-Druck“ ebenfalls prominent in Halle 7 in Szene vertreten.
Die kommende Simtos findet 2018 erneut in Goyang auf dem Kintex-Messegelände statt.
Weitere Informationen zur Simtos Sie hier.
Zum Bild: Birgit Fisel-Rösle (Deutsche Botschaft Seoul, 3.v.l), Alexander Hirschle (GTAI Südkorea, l.), Dr. Alexander Broos (VDW, 2.v.l.) und Mitarbeiter des GTAI.
Bildquelle: VDW
