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Martin Kapp im Dialog: Im zweiten Halbjahr setzen wir auf Aufträge aus dem Inland

MarketingVerein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. am 21. August 2015 um 09:00 Uhr
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Russland-Krise, schwelende Griechenlandfrage, nachlassende Konjunktur in China: Alles Faktoren, die sich unmittelbar auf die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie auswirken. Martin Kapp, Vorsitzender des VDW in Frankfurt am Main, gibt im Interview mit dem Fachmagazin Produktion Antworten auf die dringlichsten Fragen zur aktuellen Lage der Branche.

 

[Produktion] Wie wirkt sich die Russland- und Griechenlandkrise auf das Geschäft in der Werkzeugmaschinenbranche aus?

Kapp: Die Russlandkrise hat spürbaren Einfluss auf unser Geschäft. 2014 sind die Exporte zwar nur leicht um 6 Prozent zurückgegangen. Das hat sich in diesem Jahr gewandelt. Bereits im ersten Quartal sind die Neuaufträge um 29 Prozent eingebrochen. Neben der Wirtschaftsflaute, dem schwachen Rubel und dem Verfall des Ölpreises sind es vor allem die Sanktionen gegen Russland, die mittelfristig keine Entspannung erwarten lassen. Alles zu Lasten des deutsch-russischen Handels. Weil deutsche Firmen nicht wie gewohnt liefern können, verlieren russische Kunden ihr Vertrauen und schwenken auf Produkte der asiatischen Konkurrenz um. Weiteres Ungemach droht mit der vielbeschworenen Importsubstitution. Russland will unabhängiger von ausländischen Exporten werden und setzt auf eigene Technologie. Ob dies bei den Werkzeugmaschinen ohne westliche Unterstützung gelingt, darf angezweifelt werden. Trotz dieser eher tristen Ausgangslage halten wir weiter am russischen Markt fest. Das zeigte unlängst die breite Beteiligung an der Branchenfachmesse Metalloobrabotka in Moskau.

Der griechische Absatzmarkt für Werkzeugmaschinen hingegen ist quasi nicht relevant. 2014 wurden Produkte im Wert von gerade einmal 9 Mio. Euro nach Griechenland exportiert. Der Exportanteil des Landes liegt damit bei 0,1 Prozent. Die direkten Folgen eines möglichen Grexit sind damit überschaubar. Sorgen bereiten uns jedoch die indirekten Folgen. Die Griechenlandkrise wird immer mehr zu einer Eurokrise. Diese Unsicherheit ist Gift für die Konjunktur im Euroraum, die sich gerade zaghaft erholt.

 

[Produktion] Welchen Geschäftsverlauf erwarten Sie für die Branche im zweiten Halbjahr?

Kapp: Die Auftragslage im Zeitraum Januar bis Mai war für unsere Firmen, gestützt vor allem durch das Ausland, überaus stabil. Die Weltkonjunktur profitiert vom weiterhin niedrigen Ölpreis. Das gibt Deutschland Rückenwind. Im zweiten Halbjahr erwarten wir einen Anstieg der inländischen Bestellungen. Auch das Ausland lässt, angesichts des schwachen Euros gute Geschäfte erwarten. Das Produktionsplus von 3 Prozent für 2015 ist jedoch nur möglich, wenn die Aufträge im zweiten Halbjahr insgesamt deutlich anziehen. Nichtsdestotrotz bewegt sich unsere Branche in ihrer aktuellen Entwicklung auf einem sehr guten Vorjahresniveau.

 

[Produktion] Was erwarten Sie von der Politik, damit Unternehmen am Standort Deutschland auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben?

Kapp: Lassen Sie mich hierzu nur zwei zentrale Aspekte herausgreifen, die sich gegenseitig bedingen: Industrie 4.0 und die Fachkräfte von morgen. Die umfassende Vernetzung in der Produktion verheißt Chancen quer durchs Unternehmen. Deutschland braucht einen Innovationsschub, um auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiger Standort zu bleiben. Hierfür bedarf es jedoch hoch qualifizierter und flexibler Mitarbeiter auf allen Unternehmensebenen. Gerade unter diesem Blickwinkel fordern wir von der Politik, vor allem über das Bildungssystem die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, um so dem drohenden Fachkräftemangel und der Verschlechterung unserer Ausbildung auf allen Stufen entschieden entgegen zu treten.

 

Das Interview führte Sebastian Moser von der Redaktion der Fachzeitschrift Produktion, Landsberg

Bildquelle: Waldrich Coburg

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