Vom 19. bis 22. November 2014 fand die Metalex in Bangkok statt. Insgesamt stellten 800 Aussteller auf einer Nettofläche von circa 21 000 m² aus. Mit über 76 000 Besuchern verzeichnete die Messe einen guten und erneut gestiegenen Zuspruch. Am offiziellen deutschen Gemeinschaftsstand beteiligten sich 21 Firmen. Insgesamt verlief die Messe erfolgreich und bestätigte, dass Thailand als zukunftsversprechender Markt und Standort in der insgesamt prosperierenden Asean-Region gesehen wird. Allerdings sehen sich die deutschen Hersteller einer starken Übermacht insbesondere japanischer und taiwanesischer Hersteller gegenüber. In diesem Markt Fuß zu fassen, erfordert daher einen langen Atem. Es bestehen aber beispielsweise in der Zulieferkette der Automobil- und Luftfahrtindustrie oder im Werkzeug- und Formenbau durchaus Ansatzpunkte.
Die Metalex präsentiert sich als größte Metallbearbeitungsmesse der Region mit den Ausstellungsschwerpunkten Spanende und Umformende Maschinen, Werkzeuge, Spannmittel, Messtechnik und Automation. Sie wird in jährlichem Turnus durchgeführt. Veranstalter ist die britische Messegesellschaft Reed Exhibitions.
Die Nachfrage nach Ausstellungsfläche liegt schon seit einigen Jahren deutlich über den vorhandenen Kapazitäten. Auf dem Messegelände BITEC (Bangkok International Trade and Exhibition Center) wird daher bis 2016 eine weitere Halle gebaut. Sie vergrößert die verfügbare Bruttofläche erheblich von 46 000 auf 64 000 m². Die thailändische Politik und der Veranstalter setzen darauf, dass Thailand seine Bedeutung als Drehscheibe der Asean-Region weiter ausbaut. Dies auch vor dem Hintergrund der Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes ab 2016, der sogenannten „Asean Economic Community“. Der Veranstalter benennt die Messe dann auch werbeträchtig als The Grand Metalex 2016.
Die nächste Metalex findet vom 18. bis 21. November 2015 in Bangkok statt. Der Termin für die „Grand Metalex 2016“ ist der 16. bis 19. November.
Thailand gehört zu den großen Werkzeugmaschinenmärkten weltweit
Die thailändischen Werkzeugmaschinenimporte hatten 2011 erstmals die Hürde von einer Milliarde Euro genommen. Im Folgejahr 2012 wuchsen sie um atemberaubende 88 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro an. Damit platzierte sich das Land als weltweit viertgrößter Importeur von Werkzeugmaschinen. Das Jahr 2013 brachte dann eine zu erwartende Gegenreaktion mit einem Einbruch der Werkzeugmaschinenimporte um 35 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Damit belegte Thailand aber auch in diesem Jahr weltweit Platz 4. Setzt man den Import aufgrund fehlender Produktionsdaten mit dem Verbrauch gleich, belegt das Land Rang 10 unter den weltweit größten Märkten. Die ersten drei Quartale 2014 zeigen eine Stabilisierung der Importe mit einem leichten Minus von 4 Prozent.
Politische Krise beeinträchtigt Wachstum in 2014
Die politische Krise in Thailand führte im Mai des Jahres zur Auflösung der Regierung und der Machtübernahme durch das Militär. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte sich 2014 laut VDW-Prognosepartner Oxford Economics mit 0,6 Prozent nur schwach entwickelt haben. Wirtschaftsexperten sehen aber nach wie vor das hohe mittelfristige Wachstumspotenzial der gesamten ASEAN-Region und Thailands, das insbesondere von der Exportstärke der Automobil-, der Elektronik- und der Nahrungsmittelverarbeitungsindustrie getragen wird. So sieht Oxford Economics für 2015 wieder ein spürbares Anziehen des Wirtschaftswachstums auf 4,3 Prozent.
Programm ECO-Car II stärkt die Automobilbranche
Thailand produzierte 2012 und 2013 jeweils circa 2,5 Mio. Pkw und Nutzfahrzeuge und war damit neuntgrößter Hersteller weltweit. Der Inlandsmarkt erhielt 2012 durch ein Anreizprogramm für Erstkäufer und die Förderung der Fertigung von umweltfreundlichen Fahrzeugen mit dem sogenannten ECO-Car Programm einen besonderen Schub. 2014 brachte allerdings bis Oktober, auch aufgrund der politischen Krise, einen Rückgang der Produktion um 26 Prozent. Am ersten ECO-Car Programm beteiligten sich nur japanische Firmen. Für die Fortsetzung ECO-CAR II bewarben sich auch GM, Ford und Volkswagen. Insgesamt ist bei diesem Programm von einem Investitionsvolumen von 4,3 Mrd. US-Dollar und einem Produktionsziel von insgesamt gut 3 Mio. Einheiten bis 2017 die Rede. Ein Einstieg von VW, der bislang noch nicht offiziell besiegelt ist, würde den deutschen Werkzeugmaschinenherstellern natürlich ganz neue Möglichkeiten in Thailand eröffnen.
Bildquelle: VDW
