Viele Bachelor-Absolventen sind nicht fit für den Arbeitsmarkt. Stattdessen mangelt es immer mehr an qualifizierten Berufsschülern. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK) macht die schleichende „Überakademisierung“ Deutschlands hierfür verantwortlich. Daher soll nach Ansicht der deutschen Wirtschaft auf Dauer die Zahl der Studienplätze sinken und der Staat sich wieder stärker der Förderung des weltweit einmaligen und bewährten Systems der dualen Berufsausbildung widmen, erklärte unlängst DIHK-Chef Eric Schweitzer in einem Zeitungsinterview.

Eine immer größere Zahl an Bachelor-Absolventen erfüllen nur noch ausreichend die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine DIHK-Umfrage unter 2 000 Unternehmen zur Frage, wie zufrieden sie mit jungen Hochschulabsolventen sind. Demnach erfüllen Bachelor-Absolventen bei nur 47 Prozent der befragten Unternehmen die in sie gesetzten Erwartungen in vollem Umfang. Bei den beiden vergangenen Umfragen waren es noch deutlich mehr gewesen: 2007 hielten 67 und 2011 noch 63 Prozent aller Firmen die Hochschulabsolventen fit fürs Berufsleben. Besonders kleine Unternehmen und die Tourismuswirtschaft sowie Dienstleistungsunternehmen sind von den Fähigkeiten der Bachelor-Absolventen enttäuscht. Etwa jedes dritte Unternehmen aus diesen Wirtschaftszweigen wünscht sich eine stärkere Praxisorientierung im Studium. Dennoch sagen 69 Prozent der Unternehmen, sie hätten alle für Bachelor ausgeschriebenen Stellen im vergangenen Jahr besetzen können. Nur 16 Prozent konnten wegen fachlicher Mängel nicht alle Jobs besetzen. Die überwiegende Mehrheit der Masterabsolventen hingegen erfüllen die Erwartungen der Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen zeigen sich mit deren Qualifikationen zufrieden.

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Bildquelle: VDW-Nachwuchsstiftung