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China bleibt Spitzenreiter in der Weltproduktion

Juli 2015
30
Autor: Bernhard Geis (Abteilung Wirtschaft und Statistik)
Firma: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
China bleibt Spitzenreiter in der Weltproduktion

Die deutsche Werkzeugmaschinenbranche muss 2014 ihre Position als zweitgrößter Produzent wieder an die japanische Konkurrenz abgeben. China stabilisiert sich nach den starken Rückgängen des Vorjahres und bleibt weltweit wichtigster Produzent und mit weitem Abstand vor den USA größter Markt. Insgesamt wächst die Weltproduktion, gestützt von der Erholung Japans, auf Eurobasis um 3 Prozent auf 59,7 Mrd. Euro Volumen. Historisch betrachtet handelt es sich um das dritthöchste Ergebnis.

Im Weltrating der Produzentenländer kann China seinen ersten Platz mit einem um einen Punkt geschrumpften Anteil von 21,2 Prozent halten. Nach dem starken Rückgang in 2013 um 13 Prozent hat sich die Produktion 2014 mit nur noch minus 2 Prozent aber stabilisiert. Mit der Meldung dieser Zahlen distanziert sich der chinesische Verband CMTBA weiterhin von offiziellen Ergebnissen der Wirtschaftszweigstatistik des Statistikamtes, die anhaltende Zuwächse ausweisen (in 2014 von über 10 Prozent). Laut CMTBA gibt es eine zunehmende Divergenz in der Entwicklung auf Basis von Verbandserhebungen und gemäß offizieller amtlicher Statistik.

Wie plausibel sind Chinas Zahlen?

Der vom VDW um einfachste Maschinen bereinigte Produktionswert beläuft sich auf 12,6 Mrd. Euro. Er liegt damit ca. 30 Prozent unter dem von CMTBA gemeldeten Originalwert von 18,4 Mrd. Euro. Berücksichtigt werden NC-gesteuerte sowie höherwertige konventionelle Maschinen. Die Plausibilität der chinesischen Produktionszahlen wird oft in Frage gestellt. Und bei näherem Hinschauen bestätigen sich die Zweifel. Denn Chinas Produktionsergebnis wird seit einigen Jahren stark von der Umformtechnik stützt. Seit 2011 hat die Zerspanung um 28 Prozent verloren, was einigermaßen plausibel erscheint. Die Umformtechnik hat sich gegenüber 2011 aber um 38 Prozent erhöht, im Vergleich zu 2010 sogar verdoppelt! Eine sinnvolle Erklärung dafür liegt aber nicht auf der Hand.

Deutsche Hersteller geben Platz 2 wieder an Japan ab

Die deutsche Werkzeugmaschinenbranche muss den in 2013 von Japan eroberten zweiten Platz als Ausnahmeerscheinung abbuchen. In 2014 fällt sie mit einem Minus von 4 Prozent, 10,7 Mrd. Euro Produktionsvolumen und einem Weltanteil von 18,0 Prozent wieder knapp hinter Japan zurück. Japans Hersteller litten 2013 unter einem sehr schwachen Chinageschäft. Sie können 2014 mit einem Zuwachs um 30 Prozent auf Yen-Basis die Verluste des Vorjahres wieder mehr als ausgleichen. Die starke Abwertung des Yen in den letzten zwei Jahren führt aber zu einem Produktionsergebnis von „nur“ 10,9 Mrd. Euro und einem Weltanteil von 18,2 Prozent. Der japanische Output liegt damit immer noch 3,5 Mrd. Euro unter dem Wert von 2012.

Unter den Top-10 Produzenten können Südkorea (Rang 4) und Taiwan (Rang 7), nach den Rückgängen im Vorjahr, in 2014 wieder Zuwächse ausweisen. Italien behauptet mit leichtem Wachstum seinen fünften Platz vor den USA, liegt aber mit 4,2 Mrd. Euro immer noch gut 20 Prozent unter dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2008. Die Schweiz belegt Platz 8 und kann bei 8 Prozent Plus sogar recht kräftig performen. Mit dann aber deutlichem Abstand belegen Spanien und Österreich die Ränge 9 und 10.

Ausführliche Analysen zur internationalen Werkzeugmaschinenbranche enthält das Kapitel „Stellung auf dem Weltmarkt“ im VDW Marktbericht 2014.

 

Bildquelle: Fotolia

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