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Nur zusammen mit dem Menschen wird Industrie 4.0 zum Erfolg

Juli 2015
28
Autor: Manuel Löhmann (Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Firma: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Nur zusammen mit dem Menschen wird Industrie 4.0 zum Erfolg

Eine repräsentative Studie der Ingenics AG, Leinfelden-Echterdingen, und des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), für die 518 Entscheider aus überwiegend mittelständischen Unternehmen interviewt worden waren, ergab, dass drei Viertel der Befragten im Thema Industrie 4.0 einen klaren Mehrwert sehen. Gemäß der Erhebung ist Erfolg von Industrie 4.0 dann garantiert, wenn der Wandel mehr umfasst, als reine Technologienutzung. Vielmehr gilt es zielgerichtete Arbeitsprozesse mit neuen Technologien zu gestalten.

„Im Einzelnen sehen 78 Prozent der Entscheider Verbesserungen in der Supply Chain, 77 Prozent Mehrwerte für die Auftragsabwicklung und jeweils 72 Prozent Verbesserungen in der Maschinenvernetzung und im Shopfloor-Management“, fasste Ingenics-Vorstand Oliver Herkommer zusammen – und legte gleich den Finger auf eine wunden Punkt: „Angesichts solcher Zahlen müssen wir uns fragen, warum das Thema nicht bereits deutlicher die Praxis bestimmt.“

Infrastrukturdefizite und mangelnder Veränderungswille bremsen Industrie 4.0 aus

Die Frage nach Hemmnissen und Schwellen habe zum einen Defizite in der Infrastruktur – u.a. Breitbandnetz-Verbindungen und zuverlässiges Wlan – als Bremser für Smart-Lösungen identifiziert. Noch gravierender aber wirkten sich „fehlende Fähigkeiten zur Veränderung in der Organisation“ aus. „Wenn wir es schaffen, die technischen Herausforderungen von Industrie 4.0 ganzheitlich zu lösen und diese mit und in den Arbeitsprozess der Menschen im Unternehmen zu integrieren, dann können wir davon sprechen, Industrie 4.0-Lösungen erfolgreich implementiert zu haben“, so Herkommer.

Fazit und Ausblick

Industrie 4.0 wird (an)kommen. Selbst wenn der Begriff und dem damit verbunden medialen Hype auf Dauer die Puste ausgehen wird. Automatisierung und Digitalisierung der Produktion werden die Industrie auch in Zukunft begleiten. Nicht weniger als fundamentale Veränderungen der Produktion und der Arbeitsprozesse werden dadurch nachhaltig verändert, so die Studie.

Wenngleich heute noch nicht endgültig klar ist, welche dominierende Industrie 4.0-Konzepte und Lösungen sich in der betrieblichen Praxis durchsetzen werden, sind die technischen Voraussetzungen vielfach bereits vorhanden oder befinden sich bereits in der Implementierung. Die Studie zeigt auch, dass die Notwendigkeit des Aufbaus von – nicht nur fachlicher – Qualifikation in den Unternehmen angekommen ist. Neben der Umsetzung neuer und wirtschaftlicher Lösungen existieren große Herausforderungen im Bereich der Arbeitsorganisation. Industrie 4.0 wird Arbeitsprozesse verändern. Die Gestaltung der Auswirkungen auf Flexibilität, Entgelt, betriebliche Mitbestimmung und die Arbeitstätigkeiten selbst werden über Umsetzungstiefe und -geschwindigkeit entscheiden – und somit über Erfolg oder Misserfolg von Industrie 4.0.

Erfolg ist dann garantiert, wenn der Wandel mehr umfasst, als reine Technologienutzung. Es gilt zielgerichtete Arbeitsprozesse mit neuen Technologien zu gestalten. Der Mensch bzw. der Mitarbeiter wird dabei im Mittelpunkt stehen. Der Aufbau der notwendigen Qualifikation und die Entwicklung zukünftiger Kompetenzen müssen schon heute angegangen werden.

Mehr zur Studie unter www.ingenics.de/de/news/aktuelles/industrie40_ergebnisse.php

 

Bildquelle: Festo AG & Co. KG

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