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Simtos 2016: Steigender Bedarf in Südkorea lässt gute Messe erwarten

August 2015
19
Autor: Gerhard Hein (Abteilung Wirtschaft und Statistik)
Firma: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Simtos 2016: Steigender Bedarf in Südkorea lässt gute Messe erwarten

Gegenüber April 2015 wurden die makroökonomischen Basisdaten im Sommer deutlich zurück genommen. Vor diesem Hintergrund sind die damaligen Erwartungen für den Werkzeugmaschinenverbrauch in Südkorea 2015 zu optimistisch ausgefallen. Andererseits hat der Prognosepartner des VDW, Oxford Economics in London, die kraftvollen Steigerungssätze für die Entwicklung des Marktvolumens 2016 und für die absatzrelevanten Aggregate Bruttoinlandsprodukt, Industrieproduktion und Anlageinvestitionen beibehalten. Diese begünstigenden Rahmenbedingungen lassen ein positives Nachfrageklima für die vom 13. bis 17. April 2016 in Seoul stattfindende Simtos erwarten.

 

Nach endgültigen Daten stieg der Werkzeugmaschinenverbrauch Südkoreas 2014 um 11 Prozent auf knapp 3,7 Mrd. Euro und rangierte somit hinter Japan (4,3 Mrd. Euro), aber deutlich vor Italien (2,1 Mrd. Euro) auf Rang 5 im Kreis der global stärksten Märkte. Auf Won-Basis nahm die Aufnahmefähigkeit des Landes um 7 Prozent zu. Hinsichtlich des Werkzeugmaschinenimports steht man mit 1,2 Mrd. Euro Umfang und 7 Prozent Plus an Position 7 der Weltrangliste. Lediglich knapp ein Drittel Importquote verweist auf eine eigene starke Werkzeugmaschinenindustrie, die als weltweit fünftgrößter Produzent (4,2 Mrd. Euro, plus 9 Prozent) in hohem Maße auch den Heimatmarkt versorgt.

Positive Verbrauchsentwicklung 2016 angelegt

Für das laufende und kommende Jahr erwartet der VDW-Prognosepartner Oxford Economics einen gewissen „Durchhänger“ hinsichtlich des Bruttoinlandsprodukts 2015 (2,7 Prozent Plus), aber ein fühlbares Anziehen in 2016 auf ein um 3,4 Prozent höheres Niveau. In Sachen Industrieproduktion dürfte 2015 wegen einer voraussichtlich sehr moderaten Einbuße in Höhe von allerdings weniger als einem halben Prozentpunkt das dritte schwächelnde Jahr in Folge markieren. Der 2016 zugeordnete Auftrieb sollte mit fast 5 Prozent Steigerungssatz eine stark verbesserte Grundlage für die Einschätzung der ausschlaggebenden Anlageinvestitionen im Bereich der wichtigsten koreanischen Anwenderindustrien bieten. Hier nämlich sieht die Vorausschau für das laufende Jahr zwar lediglich 1 Prozent Wachstum, für 2016 indessen einen Sprung auf fast 6 Prozent Zuwachs vor!

Export und Auftragseingangsentwicklung aus deutscher Sicht

Für deutsche Werkzeugmaschinenhersteller erweist sich 2013 mit 46 Prozent Plus als absolutes Rekordjahr im Außenhandel mit Südkorea. 2014 markierte den Rückschlag, 35 Prozent Minus dampfen das zuvor realisierte Wachstum wieder ein. Dieser absteigende Trend setzte sich mit 17 Prozent Einbuße während des ersten Quartals 2015 fort.

Der Auftragseingang aus Südkorea hatte deutlich früher, also bereits in 2011 die höchste Dynamik vorgelegt (plus 42 Prozent). 2012 schloss mit 22 Prozent Steigerung erfreulich an, um dann leider in 2013 mit 11 Prozent und 2014 mit 25 Prozent Abschlag zu notieren. Das erste Vierteljahr 2015 zeigte dann nicht weniger als eine Verdopplung des Auftragsvolumens gegenüber der Referenzperiode sowie Anstieg des realisierten Anteils am gesamten Auftragsvolumen deutscher Hersteller auf 4,2 Prozent (2014 insgesamt: 2,6 Prozent). Allerdings auch einen deutlichen Bezug zu einzelnen Projekten größeren Zuschnitts.

Diese Volatilität hängt sicherlich mit der relativen, die Werkzeugmaschinenbeschaffung im Ausland an sich begünstigenden, andererseits aber Schwierigkeiten im eigenen Export gegenüber Wettbewerb in China und Japan auslösenden Stärke des Won zusammen. Die Sorge hierüber dämpft offensichtlich das Geschäftsklima in der südkoreanischen Industrie.

 

Ihre Meinung ist gefragt. Diskusstieren Sie mit uns: Wie sieht man in den am deutschen Werkzeugmaschinenbau interessierten Kreisen das mittelfristige Marktpotenzial in Südkorea? Wird sich die „Sandwich-Lage“ zwischen China bzw. Taiwan und Japan aus Sicht koreanischer Hersteller von Produktionstechnik verkraften lassen?

 

Bildquelle: Fotolia

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