Bei einem Round-Table-Treffen mit EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, Mitte Januar in Brüssel, warben beide für das Strategiepapier „Industrie 4.0: Den Wandel gestalten“. Der Maschinenbau warnt, dass die zurzeit existierenden EU-Gesetze den Erfolg von Industrie 4.0 beeinträchtigen könnten. So sieht der Verband beispielsweise beim Umgang mit Daten und der Produkthaftung risiken.
„Die Unternehmen brauchen einen Binnenmarkt für Industrie 4.0, um innovative Technologien entwickeln und europaweit anwenden zu können“, erklärt Rauen. Somit fordert der VDMA für EU-Regulierungen einen Industrie 4.0-Check. Ziel ist es, Regelungen die innovationshemmend sind, abzuschaffen oder zu ändern.
Denn wie Hartmut Rauen betont: „Eine erfolgreiche Digitalisierung der Industrie ist die Voraussetzung für die Zukunft der Produktion“. Er ist davon überzeugt, dass 2016 ein richtungsweisendes Jahr für Industrie 4.0 in Europa wird. „Mit dem für April angekündigten Aktionsplan ‘Digitising Industry’ zur Digitalisierung der europäischen Industrie hat die EU noch alle Chancen, mit riesigen Potenzialen und dem Tempo von Industrie 4.0 Schritt zu halten. Europas Aufgabe ist es, einen funktionierenden und homogenen Handlungsraum für Industrie 4.0 zu schaffen“, so der Verbandsfunktionär.
Die EU-Kommission sollte sich im digitalen Binnenmarkt nicht nur auf Verbraucher und Start-ups beschränken, sondern nach Ansicht des VDMA auch die Industrie mit einbeziehen. In Europa gibt es keinen einheitlichen Datenschutz für Informationen, das gilt auch für Daten, die zwischen Geschäftskunden ausgetauscht werden, was aus Sicht des VDMA im Zeitalter des wachsenden Datenstrom in der Industrie auch noch weiter zunehmen wird.
Ihre Meinung ist gefragt: Wie sehen Sie das? Sind die EU-Gesetze fit für Industrie 4.0, oder muss noch nachgebessert werden?
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