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Deutschland uneinig bei der ISO/IEC 17305

Juni 2014
13
Autor: HeinrichMoedden
Firma: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Deutschland uneinig bei der ISO/IEC 17305

Ende April 2014 tagte der gemeinsame DIN-/DKE-Spiegelausschuss in Frankfurt am Main zur Zusammenführung der Normen ISO 13849-1 und IEC 62061 in die Norm ISO/IEC17305. In der Sitzung wurden die sattsam bekannten Vorbehalte gegen das französische Projekt wiederholt. Dennoch haben sich seit der letzten Sitzung vor gut einem Jahr die Befürworter deutlich vermehrt. Normungsexperten sind uneins über die Zusammenführung zweier Parallelnormen in die ISO/IEC 17305.

Es wurde diskutiert, dass durch selektive Nachbesserung der ISO 13849-1 viele Anwenderprobleme gelöst wurden und damit der Bedarf einer Zusammenführung deutlich reduziert wurde.

Die Diskussionen im internationalen Netzwerk zum Merging seien jedoch wertvoll und sollten bei einer vollständigen Revision der ISO 13849-1 berücksichtigt werden, so einige Teilnehmer im Spiegelausschuss. Außerdem bestehe grundsätzlich weiterhin Bedarf, andere Sichtweisen zur Parallelnorm IEC 62061 aufzulösen.

Hierzu stellt der VDW drei Papiere auf dem nächsten ESREL- Symposium in Polen vor, die mit der Universität Wuppertal und der University of Perugia in Italien verfasst wurden. Außerdem präsentiert der VDW einen Beitrag zur Anwendersicht auf dem „Forum Funktionale Sicherheit“ am 16. Juli 2014 in München.

In der internationalen Einsprechersitzung des ISO/TC 199/WG 8 „Safe control systems“ zum Amendment ISO DAM 13849-1:2006/A1 konnte Mitte März 2014 in Milton Keynes, Großbritannien, unter Führung des Normenausschusses Maschinenbau (NAM) ein beachtlicher Verhandlungserfolg erzielt werden. Nahezu alle VDW-Positionen wurden berücksichtigt:

  • Einbindung des ISO TR 22100-22014 (Brückennorm zwischen ISO 12100 und ISO 13849-1), um die Funktionale Sicherheit im Kontext der 3-Stufen-Methode zur Risikoreduktion zu behandeln
  • praxisgerechtere Behandlung des Risikoelements der Exposition (Parameter F), wobei die Eintrittswahrscheinlichkeit von Gefährdungen auch mit Bezug zur Zeitachse betrachtet wird, als Funktion der „accumulated time duration“ der Exposition
  • Berücksichtigung des Risikoparameters W (Eintrittswahrscheinlichkeit der Gefährdung) bei der Festlegung von Zielwerten „Performance Level required“
  • vereinfachter Rechenansatz bei überlagerten Gefährdungen
  • Durchbruch für den Betriebsbewährtheitsansatz des VDW
  • eine neue konsolidierte Fassung der ISO 13849-1 wird für Anfang 2015 erwartet.
  • Dieses gute Ergebnis konnte in den sehr schwierigen Diskussionen mit den mehrheitlich vertretenen Herstellern von Steuerungskomponenten und Zertifizierern nur deshalb erreicht werden, weil „grundsätzliche Kommentare“ zur „langfristigen“ Revision separiert wurden. Diese sollen später in einer möglichen gesamten Revision der ISO 13849-1 eingearbeitet werden.
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